Ein Mikrochip als Implantat
Die US-Firma Applied Digital Solutions hat einen Mikrochip entwickelt, der Menschen unter der Haut eingepflanzt werden kann.
Das VeriChip genannte Produkt soll Eigenangaben zufolge "vor allem medizinischen Zwecken dienen" und in drei Monaten erhältlich sein. Was der Hersteller tunlichst nicht anspricht, ist eine neue Reihe von Überwachungsmöglichkeiten, die sich durch den Chip bieten.
Laut Applied Digital ist der RF-Chip [Radio Frequency] zwölf mal 2,1 Millimeter groß und eignet sich daher gut als Implantat für den Menschen.
Jeder Chip mit eigener ID-Nummer
Jeder Chip besitzt eine eigene Identifikationsnummer und soll
"wichtige medizinische Informationen enthalten", die ein externer
Scanner über RF-Technologie lesen kann. Den Angaben des Herstellers
zufolge lassen sich die Daten auch über Telefon und das Internet
übertragen.

"Für medizinische Anwendungen"
Applied Digital empfiehlt den VeriChip vor allem Patienten mit künstlichen Organen für eine schnelle Identifikation in medizinischen Notfällen. Auch bei der Suche nach vermissten Personen könnte der implantierte "Ausweis" künftig hilfreich sein, so der Hersteller. Die Ortung des Trägers erfolge dabei über GPS.
Zudem sei der VeriChip sehr gut als biometrische Erkennungsmethode geeignet, hieß es. Das Unternehmen will seinen ID-Chip innerhalb der nächsten drei Monate ausliefern und zunächst in Südamerika verkaufen, da die offizielle Genehmigung der US-Gesundheitsbehörde FDA noch aussteht. Diese soll Mitte nächsten Jahres erfolgen und den Verkauf des VeriChips ankurbeln.
Die Implantation des Chips erfolgt unter örtlicher Betäubung und erfordert nur einen kleinen Einschnitt.
Datenschützer werden von den Einsatzmöglichkeiten des Körperchips nicht besonders begeistert sein. Vor mehr als einem Jahr hat Applied Digital Solutions einen anderen Chip vorgestellt, der durch Körperwärme betrieben wird und zumindest theoretisch unter die Haut implantiert werden kann.
