Windows jetzt offiziell auf dem Mac
Auf Wunsch der Kunden gewährt Apple dem Erzfeind Microsoft nun offiziell Zutritt auf seine Hardware. Ziel der überraschenden Öffnung ist es, Windows-Nutzer auf die Mac-Plattform abzuwerben.
Bastler haben es bereits vor einigen Wochen geschafft, Windows auf dem Mac zu installieren - allerdings nur mit erheblichem Aufwand.
Mit "Boot Camp" hat Apple nun überraschend die öffentliche Beta-Version einer Software vorgestellt, die es ermöglicht, Windows XP auf Intel-basierenden Macs einzusetzen und schockt mit dem Schritt die Apple-Gemeinde.
Windows-Treiberpaket an Bord
Bisher konnten Mac-Anwender Windows nur über Emulatoren wie "VirtualPC" auf dem Mac ausführen, die Software lief dann aber deutlich langsamer als ein vergleichbarer Windows-PC.
Mit dem Boot-Tool läuft die Microsoft-Software unmittelbar auf jedem Intel-Mac, auch alle notwendigen Windows-Treiber [insgesamt 80 MB] werden mitgeliefert.
Mac OS X und Windows parallel
Nach Abschluss der Partitionierung der Festplatte und Installation von XP mit Hilfe eines grafischen Schritt-für-Schritt-Assistenten können Anwender wählen, ob nach einem Neustart Mac OS X oder Windows gestartet werden soll.
Komplett verzichten auf das Apple-Betriebssystem kann man aber trotz "Boot Camp" nicht, die Installation setzt Mac OS X voraus. Auch eine Installations-CD von Windows XP Home Edition oder Professional mit Service Pack 2 wird benötigt.
"Wollen Windows nicht unterstützen"
"Apple hat weder den Wunsch noch die Absicht, Windows zu verkaufen oder zu
unterstützen. Da wir jetzt aber Intel-Prozessoren einsetzen, haben viele Kunden
ihr Interesse bekundet, Windows auf der überlegenen Hardware von Apple
laufen zu lassen," stellte Philip Schiller, Marketingleiter von Apple, klar.
"Wir denken, dass 'Boot Camp' es für Windows-Anwender noch verlockender machen wird, auf den Mac zu wechseln." Es werde kein Support für die Installation sowie den Betrieb von "Boot Camp" geboten.
Fixer Bestandteil von Leopard
Die fertige Version von "Boot Camp" wird laut Apple Bestandteil der nächsten Mac-OS-X-Version 10.5 alias "Leopard", die Anfang 2007 auf den Markt kommen soll.
Apples Aktien stiegen an den US-Börsen um 6,04 Dollar auf 67,21 Dollar.