Kaufkriterien für flache TV-Geräte
Die Fußball-WM war für viele ein Grund für die Anschaffung eines Flachbildfernsehers. Doch bei der Wahl des richtigen Geräts - LCD oder Plasma - gilt es einiges zu beachten. Neben Kontrast, Auflösung, Helligkeit und Anschlüssen ist die Reaktionszeit ein Qualitätskriterium.
Für die meisten potenziellen Käufer steht außer Frage, dass der nächste Fernseher nicht nur größer, sondern vor allem auch flach sein soll.
LCD- vs. Plasma-Fernseher
Bei der Wahl zwischen LCD- und Plasma-Schirm gilt es allerdings einiges zu beachten, denn beide Technologien haben Vor- und Nachteile.
LCD-Fernseher sind meist etwas günstiger in der Anschaffung, allerdings kann eine langsame Reaktionszeit das TV-Erlebnis trüben [Wischeffekt]. Plasma-Schirme sind zwar farbbrillanter, brauchen dafür deutlich mehr Strom und sind wegen höherer Produktionskosten auch teurer.
Auf den diversen IT-Messen übertrumpfen sich die Hersteller meist mit wahren TV-Monstern.
Die Reaktionszeit bei LCDs
Der "Wischeffekt" bei LCDs [Liquid Crystal Display] entsteht durch die zu Grunde liegende Technologie. Die zwischen zwei polarisierenden Glasscheiben liegenden Flüssigkristalle werden mittels elektrischer Spannung ein- bzw. ausgeschaltet und stellen so die einzelnen Pixel [Bildpunkte] dar.
Je langsamer die Reaktionszeit der einzelnen Bildpunkte, desto eher erscheint das Bild, gerade bei schnellen Bewegungen, verwischt bzw. unscharf [Motion-Blur] - je schneller, desto schärfer. Ältere Passiv-Matrix-Displays haben zudem weniger Kontrast, während mit Aktiv-Matrix-Displays auf TFT-Basis [Thin-Film-Transistor] deutlich mehr Pixel dargestellt werden können.
Qualitätsmerkmal Millisekunde
Wichtig bei LCDs ist also die Reaktionszeit, wobei sich derzeit bei TV-Geräten acht Millisekunden als neuer Standard durchsetzen, bei PC-Monitoren wurden bereits zwei Millisekunden erreicht.
Eine Reaktionszeit von 16 Millisekunden entspricht ungefähr 60 Bildern pro Sekunde und sollte bereits für ein klares Bild ohne Schlieren ausreichen, wenn auch nicht bei sehr schnell bewegten Bildern. Gerade für PC-Spieler sind 16 Millisekunden Reaktionszeit jedoch meist indiskutabel.
Die Reaktionszeit bei LCDs wurde lange Zeit als jene Zeit angegeben, die ein Kristall braucht, um von ganz weiß auf ganz schwarz zu wechseln. Mittlerweile werden aber Grau-zu-Grau-Zeiten angegeben, die schneller sein können als Schwarz-zu-Weiß-Zeiten und für die Bildqualität repräsentativer sind.
Stromfresser Plasma-Schirme
Plasma-Schirme hingegen nutzen ein Gas zwischen zwei Glasscheiben, die Reaktionszeit liegt im Bereich von Nanosekunden, daher werden hier auch keine Reaktionszeiten angegeben.
Sie bieten ein helleres Bild und einen größeren Betrachtunsgwinkel als LCDs, ein großes Farbspektrum und können bei geringer Tiefe in großen Diagonalen hergestellt werden. Viele empfinden das Plasma-Bild jedoch schon als zu grell.
Der Nachteil: Der Stromverbrauch ist meist höher und die Lebensdauer geringer als etwa bei Röhrenbildschirmen. Eine Lebensdauer von 30.000 Stunden entspricht einem täglichen TV-Konsum von acht Stunden über zehn Jahre. Auch sind Plasma-Geräte empfindlicher und teurer als Röhrenschirme und LCDs.
Wichtig: Kontrast, Auflösung und Helligkeit
Egal für welche Technologie man sich entscheidet, beim Kauf eines neuen Fernsehers sollte man, neben dem Preis, auch Kontrast, Auflösung, Helligkeit, Betrachtungswinkel und die Zahl der Anschlüsse [alles je höher, desto besser] in die Entscheidung einbeziehen.
Und im besten Fall macht man sich selbst ein Bild und schaut sich die Geräte in Betrieb an, um unliebsamen Überraschungen zu vermeiden.
Die Händler der Online-Plattform Geizhals.at erwarten vor Weihnachten den nächsten Preissturz bei Flachbildschirmen.
HDTV als nächster Standard
Beim Kauf eines Flachbildfernsehers sollte man auch auf die HDTV-Fähigkeiten des Fernsehers achten. Premiere etwa strahlte die Fußball-WM bereits hochauflösend aus.
(futurezone | AP)