Österreich unter HSDPA-Frühstartern

-3,6 mbit/s
09.04.2006

Beim High-Speed-Update der UMTS-Mobilfunknetze haben die heimischen Betreiber die Nase vorn. Weltweit planen drei Viertel der Netzbetreiber ein Upgrade: Österreich zählt zu den ersten zehn Staaten, in denen HSDPA bereits kommerziell verfügbar ist.

Mobilfunker setzen weltweit auf das Highspeed-Update für ihre UMTS-Netze. Der "Datenturbo" HSDPA [High Speed Downlink Packet Access] soll zunächst Übertragungsraten bis zu 1,8 Megabit pro Sekunde ermöglichen, in der späteren Ausbaustufe bis zu 3,6 Mbit/s.

Wie nun eine Studie des Mobilfunkverbands GSM Association ergab, haben bereits drei Viertel der UMTS-Netzbetreiber mit dem Ausbau begonnen oder einen solchen geplant.

Kommerziell verfügbar ist die Technologie bereits in Bulgarien, Finnland, Deutschland, Israel, Kuwait, Portugal, Südafrika, den USA und Österreich.

Insgesamt 79 von 105 WCDMA-Netzen in 43 Ländern befinden sich im Übergang zur HSDPA-Technik. WCDMA ist die technische Bezeichnung für die europäisch-asiatische Variante des UMTS-Systems.

55 Mio. UMTS-Nutzer weltweit

Derzeit gibt es weltweit rund 55 Millionen UMTS-Nutzer. Dieser Zahl stehen bereits über zwei Mrd. GSM-Kunden gegenüber.

Bis heute haben die Mobilfunkservices der dritten Generation nicht den erwünschten Erfolg gezeigt, deshalb legen die Netzbetreiber nun umso mehr Hoffnung in HSDPA, das die Nutzer als mobile Breitband-Variante mit schnellen Downloads überzeugen soll.

Dafür werden allerdings neue Handys bzw. spezielle Datenkarten benötigt. Bei der Verfügbarkeit der Mobiltelefone ist die Auswahl derzeit noch ziemlich beschränkt, zur Jahresmitte wurden jedoch einige Modelle vorgestellt.

Sinkende Telefoniepreise

Vorerst liegt das Hauptaugenmerk von Betreiberseite auf der Nutzung mit Notebooks und Datenkarten, dabei können teilweise bestehende UMTS-Karten per Software-Update aufgerüstet werden.

Generell hoffen die Mobilfunker, mit mehr Einnahmen durch den gesteigerten Datenverkehr die durch die stetig fallenden Preise für Handy-Telefonie gesunkenen Einnahmen wieder anzukurbeln.

Handys überall

Ob GSM, UMTS oder HSDPA: In Österreich hat sich bei der Handy-Nutzung laut einer aktuellen Studie mehr Höflichkeit im Umgang mit dem Mobiltelefon entwickelt.

Ausbau in Österreich

In Österreich bieten vorerst nur die mobilkom austria und T-Mobile HSDPA-Angebote an, T-Mobile vermeldete vor wenigen Tagen die flächendeckende Versorgung des Landes.

Der technische Partner Siemens Communications stattete dafür bereits rund 2.000 Sendestationen mit der nötigen Technologie aus.

One, tele.ring und Hutchison planen die Einführung in den kommenden Wochen und Monaten.

Nächstes Update für Uploads

Als nächster Technologieschritt steht nun HSUPA [High Speed Uplink Packet Access] an, das auch eine Erhöhung der Geschwindigkeit beim Datenversand ermöglicht. In Laborversuchen wurden mit HSUPA bereits Übertragungsgeschwindigkeiten von 5,8 MBit/s erreicht.

Die neueste Notebook-Generation integriert UMTS- bzw. HSDPA-Modems. Die Mobilfunker setzen auf Subventionen, um die Nutzung anzukurbeln.

(Reuters)