Chinas PCs nur noch mit Betriebssystem

ab Werk
11.04.2006

PCs in China müssen zum Schutz vor Raubkopien von nun an ab Werk mit einem lizenzierten Betriebssystem ausgeliefert werden.

Zudem müssen PC-Hersteller und Anbieter von Betriebssystemen jedes Jahr die Anzahl der verkauften Computer und der installierten Betriebssysteme an das chinesische Informationsministerium melden.

Auch importierte PCs von ausländischen Herstellern dürfen in China nur noch mit vorinstalliertem Betriebssystem verkauft werden.

Rettung für Chinas Wirtschaft?

Das gaben das chinesische Informationsministerium, die staatliche Stelle für Urheberrechtsfragen und das Wirtschaftsministerium in einer gemeinsamen Aussendung bekannt.

Laut dem Urheberrechtsbüro ist die neue Verordnung keine Reaktion auf den zunehmenden Druck von außen, sondern notwendig für die Entwicklung von Chinas Wirtschaft.

Vor allem die USA, wo Chinas Präsident Hu Jintao demnächst zu einem Staatsbesuch eintrifft, setzen sich bekanntlich sehr stark gegen unrechtmäßige Software-Kopien ein.

Wahl des Betriebssystems bleibt frei

Einige Hersteller setzen bereits auf vorinstallierte Software, etwa die TLC Group, die vornehmlich Fernseher und Handys erzeugt. Der Anbieter unterschrieb letzte Woche für all seine PC-Produktlinien ein entsprechendes Abkommen mit Microsoft.

Laut Informationsministerium können die Hersteller aber selbst entscheiden, welches Betriebssystem sie mit ihren Rechner ausliefern wollen.

Ab sofort müssen auch alle offiziellen chinesischen Behörden sicherstellen, dass die von ihnen benutzten PCs mit lizenzierter Software arbeiten.

(Reuters)