Zehn Prozent wollen für Handy-TV zahlen

Studie
11.04.2006

Rechtzeitig zur Fußball-WM hat man sich in Deutschland auf einen Standard für Handy-TV geeinigt. Vor allem bei den "Early Adopters" gibt es dafür auch eine hohe Zahlungsbereitschaft.

Derzeit sollen sich zehn Prozent der Mobilfunknutzer für solche Angebote interessieren, so das Ergebnis einer Marktanalyse von TNS Infratest. Die Gewinnung dieser "Trendsetter" sei entscheidend für den weiteren Erfolg von Handy-TV.

Die entsprechende Zielgruppe würde einen Pauschalpreis zwischen 20 und 25 Euro pro Monat akzeptieren, hieß es. Der Marktpreis, der sich bei der breiten Masse durchsetzen lasse, werde zum Teil deutlich unter 25 Euro monatlich liegen.

Info und Unterhaltung für Wartezeiten

Auf dem Handy erwarten potenzielle Kunden den Ergebnissen zufolge in erster Linie Informationen und Unterhaltung - vor Kultur- und Entspannungsprogrammen - vor allem, um Wartezeiten zu verkürzen.

Werden diese Anforderungen mit dem Programmangebot und der Tarifgestaltung angemessen berücksichtigt, werde sich Handy-TV zum Erfolgsmodell für Mobilfunk- und Content-Anbieter entwickeln, so die Studie.

Handy-TV zur Fußball-WM

Erste Angebote für Handy-TV in Deutschland starten rechtzeitig zur Fußball-WM im Juni, ausgesendet über den DMB-Standard [Digital Multimedia Broadcasting, eine Weiterentwicklung des DAB-Standards für Radio].

13 Landesmedienanstalten vergaben dafür an die Mobiles Fernsehen Deutschland GmbH die notwendigen Übertragungskapazitäten.

Empfang auf WM-Städte begrenzt

ZDF, N24, MTV und ein neues Fernsehprogramm sowie zwei Radiosender sind dann in den zwölf WM-Städten mobil empfangbar. Die für den Empfang nötigen Handys sollen im Mai auf den Markt kommen.

Kosten soll das mobile Fernsehen 9,90 Euro im Monat. Der Empfang soll zunächst auf die WM-Städte begrenzt sein, aber in Zukunft ausgeweitet werden.

Gleichzeitig soll aber auch mit dem Aufbau eines Netzes auf Basis des europaweit bevorzugten DVB-H-Standards begonnen werden.

(futurezone | dpa)