Suchmaschinen verteidigen Selbstzensur

China
12.04.2006

Trotz der weltweiten Kritik verteidigen Suchmaschinen wie Google und auch Newssites die Kooperation mit der chinesischen Regierung.

Anlässlich der Vorstellung eines neuen [nationalen] Namens in China hat der Internet-Dienstleister Google seine Selbstzensur nun öffentlich verteidigt.

Für die Expansion in China habe sich das Unternehmen der Regierung gegenüber verpflichtet, den chinesischen Gesetzen streng zu folgen, so Google-Chef Eric Schmidt. Es habe keine Alternative gegeben, so Schmidt, und: "Es war die richtige Entscheidung für Google."

"Lied der reichen Ernte"

Google nennt sich auf Chinesisch künftig "Gu Ge", was als "Lied der reichen Ernte" übersetzt werden kann.

Auch Newssites beugen sich

Google ist allerdings nicht alleine. Letzte Woche haben laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua 14 Internet-Portalbetreiber aus Peking ebenfalls öffentlich die Zensurmaßnahmen unterstützt, darunter Yahoo China, Sina.com, Sohu.com und Baidu.com.

Demnach haben sie eine gemeinsame Erklärung verbreitet, wonach sie "ungesunde Inhalte" blockieren wollen. Zudem forderten sie andere Betreiber auf, sich anzuschließen.

Die Unterzeichner verpflichten sich, keine "unanständigen Texte und Fotos", keine Suchmaschineneinträge für solche Inhalte und keine Links zu entsprechenden Websites anzubieten. Anfang dieser Woche schlossen sich auch elf Nachrichten-Webites der Erklärung an.

In der chinesischen Version google.cn filtert das Unternehmen eigenhändig Ergebnisse heraus, die Chinas kommunistische Regierung als politisch heikel oder als Bedrohung ihrer Herrschaft empfindet.

(futurezone | dpa)