Beatles setzen doch auf Online-Musik
Nach jahrelangem Widerstand gegen den Online-Verkauf von Musik wollen die Ex-Beatles nun doch im Netz Geschäfte machen. Das könnte Auswirkungen auf den Namensstreit mit dem Computerhersteller Apple haben.
Wie der frühere Beatles-Tourmanager und heutige Chef der Plattenfirma Apple, Neil Aspinall, laut einem Gerichtsprotokoll sagte, digitalisiert und überarbeitet das Unternehmen derzeit die gesamte Discografie der legendären Band.
Damit solle der Weg freigemacht werden, um bald Songs wie "Let It Be", "Hey Jude" und "Can't Buy Me Love" online zu verkaufen.
Wendung im Fall Apple vs. Apple? ==
Die Plattenfirma Apple gehört den früheren Bandmitgliedern Paul McCartney und Ringo Starr sowie John Lennons Witwe Yoko Ono und den Erben von George Harrison.
Vor kurzem wurde der Fall Apple vs. Apple wieder aufgerollt. Die Plattenfirma wirft dabei dem gleichnamigen Computerkonzern vor, dass dieser eine Vereinbarung aus dem Jahr 1991 verletzt, weil Namen und Logo der Plattenfirma für seine führende Internet-Musikplattform iTunes benutzt werden.
Der Computerhersteller hatte sich nach seiner Gründung verpflichtet, nicht in das Musikgeschäft einzusteigen. Wenn die Plattenfirma Apple nun selber ins Online-Musikgeschäft einsteigt, könnte das durchaus Auswirkungen auf das Urteil haben.
Der Prozess ist bereits abgeschlossen. Das Urteil soll nach Ostern fallen.
Plattenboss als Zeuge
"Ich denke, es wäre falsch, Downloads von den alten Aufnahmen anzubieten, wenn ich gerade neue Versionen mache", sagte Aspinall in einer schriftlichen Erklärung vor dem Obersten Gericht in London.
Aspinall war ein Zeuge in dem Prozess um den Namensstreit zwischen Apple Corps. und der Computerfirma Apple.
Eine Sprecherin der Plattenfirma bestätigte am Donnerstag die Internetpläne. Noch stehe aber kein Termin fest, an dem die Beatles-Songs im Internet erstmals verkauft würden.
(APA | Reuters)