Chipmarkt blickt auf Rekordjahr zurück
Mit einem Umsatz von 235 Millarden Dollar erzielte die Chipbranche das höchste Ergebnis seit dem Boomjahr 2000. Für das Wachstum sorgten vor allem Speicherchips für Handys, MP3-Player und Co, auf dem PC-Markt wird der Preisdruck immer größer.
Laut einer aktuellen Studie des Marktforschungsinstituts Gartner befindet sich die weltweite Halbleiter-Branche im Aufwind.
Das größte Wachstum brachten dabei so genannte Speicherchips. Mit diesen Chips, die unter anderem in MP3-Playern, Speicherkarten oder USB-Sticks eingebaut werden, setzte die Branche im vergangenen Jahr 71 Prozent mehr um und erzielte eine Rekordergebnis.
2005 setzte die Halbleiter-Branche 235 Milliarden Dollar um. Das bisherige Höchstniveau von 223 Milliarden Dollar aus dem Jahr 2000 sei damit geknackt.
Das Ranking der Hersteller
Beim Top-Ten-Ranking der Chip-Hersteller bleibt der weltgrößte Chip-Hersteller Intel mit insgesamt 14,7 Prozent über alle Sparten hinweg die Nummer eins.
Die Plätze zwei und drei besetzten weiterhin Samsung Electronics und Texas Instruments. Im Markt für Speicherchips [DRAM, SRAM] und dem schnell wachsenden NAND-Flash-Markt sei das südkoreanische Unternehmen dagegen führend, berichten die Gartner-Experten.
Platz vier bis zehn
Platz vier besetzt nun Toshiba, gefolgt von ST Microelectronics und Renesas Technologies. Die Münchner Infineon Technologies rutschte vergangenes Jahr von Rang fünf auf den siebten Platz ab.
Philips Electronics bleibt laut Gartner der achtgrößte Halbleiter-Hersteller der Welt. Die südkoreanische Hynix Semiconductor schob sich vom zwölften auf den neunten Rang vor. NEC Electronics verbesserte sich vom elften auf den zehnten Platz.
Gartner prognostiziert für das laufende Jahr ein Branchen-Wachstum von zehn Prozent.
AMD vs. Intel
Auch wenn der Chiphersteller AMD nicht einmal in den großen Zehn der Chipbranche aufscheint, macht das Unternehmen Intel dennoch Konkurrenz.
AMD konnte dem Marktführer zuletzt mit Energie sparenden und leistungsfähigeren Prozessoren Anteile zunächst bei Servern und später auch bei Desktop- und Notebook-Computern abjagen.
AMD lieferte dieser Tage zwar respektable Quartalszahlen ab. Das Unternehmen erzielte im 1. Quartal 2006 1,33 Mrd. Dollar Umsatz, musste aber aufgrund des immer stärker ausfallenden Preiskampfs beim Ausblick enttäuschen.
Preisdruck geht weiter
Intel reagierte auf die jüngsten Marktanteilsverluste mit drastischen Preisabschlägen und neuen Produkten. Das Unternehmen wird auch in Zukunft an der Preisschraube drehen, um Marktanteile zurückerobern zu können.
Doch auch das wird sich in den nächste Woche erwarteten Quartalszahlen des Herstellers bemerkbar machen. Analysten rechnen mit einem Gewinnrückgang um rund ein Drittel.
(futurezone | APA | dpa | Reuters)