Bill Gates setzt auf den Fernseher
In seiner Eröffnungsrede zur Consumer Electronics Show [CES] in Las Vegas hat Microsoft-Chef Bill Gates ein Gerät vorgestellt, das zunächst recht banal als eine Mischung aus einem Tablet-PC, Handheld und einer TV-Fernbedingung erscheint.
Sollte das "Media Pad" mit dem derzeitigen Entwicklungsnamen "Mira" allerdings tatsächlich in naher Zukunft die Funktion bekommen, die Gates ihm zuweist, so symbolisiert es nichts weniger als die Entscheidung Microsofts, auf den Fernseher und nicht den PC als Mittelpunkt der privaten Multimedia-Unterhaltung zu setzen.
Vor diesem Hintergrund würde auch die Aussage Steve Ballmers von einem "geheimen Xbox-Masterplan" zu sehen sein. Die Box sei "Teil eines größeren Konzepts", sagte Ballmer im November.
"Es gibt einen größeren Plan, den wir irgendwann in der Zukunft verfolgen werden", sagte Ballmer. Details nannte er aber nicht.
Der "geheime Xbox-Masterplan"Heimunterhaltungs-Center
"Mira" soll laut Gates Fernseher, Computer, Internet und tragbare Komponenten zum heimischen "Media Center" vernetzen und zentral steuern. Dabei wird der Fernseher zum zentralen Bildschirm.
Über den Bildschirm des "Media Pads" sollen entweder alle anderen Geräte gesteuert oder Inhalte direkt abgebildet werden.
Dabei sollen beispielsweise Xbox-Spiele auch mobil [innerhalb des Haushalts] mittels "Mira" gespielt oder Internet-Inhalte abgerufen werden können.
Preise und Verfügbarkeit nannte Gates zwar noch nicht, aber andere Microsoft-Manager sagten am Rande der Eröffnungsveranstaltung, dass "Mira" etwa in einem Jahr auf den Markt kommen soll.
Bill Gates im vernetzten HausAlles wird einfach
Bill Gates hat mit seiner Eröffnungsrede auch den allgemein propagierten Trend der Messe ausgesprochen.
Dabei geht es darum, vorhandene Anwendungen miteinnader zu vernetzen und gleichzeitig die Bedienbarkeit [möglichst] zu vereinfachen.
In diesem Sinn ist auch die Ankündigung zu verstehen, nach der das Abspielen von Musikdateien auf DVD-Playern, die vorher im Microsoft-Format Windows Media Audio [WMA] auf DVDs gebrannt wurden, mit der Playern der Marken Panasonic, Toshiba, Apex und Shinco möglich sein soll.
Und Apple liegt mit seiner Software namens "iPhoto" ebenfalls in diesem Trend: Die "Killer-App" von iPhoto ist eine Kooperation mit Kodak, die es zunächst US-Kunden ermöglicht, Papierabzüge mit minimalem Aufwand zu bestellen.
Consumer Electronics Show startet morgen