Oracle denkt über Linux-Distribution nach
Der US-Softwarehersteller und SAP-Konkurrent Oracle erwägt, eine eigene Version des freien Betriebssystems Linux herauszubringen.
"Uns fehlt ein Betriebssystem" sagte Oracle-Chef Larry Ellison der "Financial Times" [Montagausgabe]. "Man könnte argumentieren, dass es für uns sinnvoll wäre, eine Verbreitung und Unterstützung von Linux zu erwägen."
Damit könnte Oracle wie dessen Rivale Microsoft neben Anwendungssoftware auch ein Betriebssystem anbieten.
Novell-Übernahme möglich
Als Teil einer Untersuchung über den Markt für Open-Source-Software habe Oracle den Kauf von Novell in Betracht gezogen, sagte Ellison. Novell ist nach Red Hat der größte kommerzielle Vertreiber von Linux.
Eine solche Übernahme würde den Software-MArkt nachhaltig verändern.
MIT-Gründer Nicholas Negroponte übte zuletzt scharfe Kritik am aktuellen Linux-Status: "Linux ist zu fett geworden", so der Kommentar. Ähnlich wie Windows schleppe das freie Betriebssystem zu viel ungenutzten Code mit sich herum.
Die Wünsche der Linux-User
Novell hatte vor kurzem eine Umfrage gestartet, um herauszufinden, welche Windows-Programme Linux-User am meisten vermissen.
Die Ergebnisse zeigten, dass vor allem Finanzmanagement-Software wie Quickbooks häufig nachgefragt wird. In diesem Bereich hätte Oracle auf jeden Fall einen Know-how-Vorteil.
Auch die CAD-Software AutoCAD und die Bildbearbeitung Photoshop stehen ganz oben auf dem Wunschzettel der Linux-User.
(futurezone | Reuters)