Microsoft will bei "Web 2.0" mitmischen

interview
19.04.2006

"Web 2.0 braucht einen Beschleuniger", so die Meinung von Microsoft-Vize Blake Irving. Der Software-Hersteller sieht sich als wichtige Stütze für die Weiterentwicklung des Trends.

Microsoft mag zwar die Nummer eins bei Betriebssystemen und Büro-Programmen sein, was Services im Web betrifft, hat der Konzern allerdings nicht unbedingt den innovativsten Ruf.

Microsoft sieht sich als Stütze

Das Phänomen "Web 2.0", also der Trend zu User-generiertem Content und mehr sozialer Interaktion, sowie die Wandlung des Browsers zum Arbeitsmittelpunkt breiten sich immer weiter aus: Social Networking ist gleichzusetzen mit MySpace, Foto-Sharing ist das Revier von Flickr.com, und bei der Suche im Web hat weiterhin Google die Nase vorn.

Microsoft selber sieht sich dennoch als eine wichtige Stütze für das Web 2.0, wie Irving nun im Interview mit der "Businessweek" sagte.

Generell steht der Begriff Web 2.0 für Websites und Anwendungen, die sich durch Interaktivität, Vernetzung und Personalisierungsmöglichkeiten auszeichnen.

Die "Live"-Strategie

Der Riesenkonzern hat es schon mehr als einmal geschafft, Märkte zu erobern, die von anderen dominiert wurden, und setzt deshalb mehr denn je auf die Entwicklung neuer Services im Netz.

Dabei setzt Microsoft auf die "Live"-Strategie, eine Reihe von Technologien, die die klassischen PC-Applikationen mit Web-Erweiterungen verknüpfen.

Auch strukturell wird den neuen Trends Folge geleistet: So wurde etwa die Internet-Sparte MSN in die Windows-Abteilung eingebunden.

Google einziger Konkurrent

Das Unternehmen hat dabei große Ziele: "Web 2.0 braucht einen Beschleuniger", so Irving. Die neue Netzgeneration brauche eine Plattform und ein Business-Modell.

Und Microsoft habe das Potenzial, eine Plattform aufzubauen, die wie Windows sehr viele Nutzer anspreche.

Ernst zu nehmende Konkurrenz sieht Microsoft dabei wenig - außer Google. Auch in den populären Web-2.0-Anwendungen wie Online-Textverarbeitungsprogrammen sieht das Unternehmen höchstens eine Ergänzung zum eigenen Angebot.

(futurezone | Businesweek)