"Ethno"-Mobilfunker setzt aufs Ausland
In Österreich scharrt ein weiterer virtueller Mobilfunker in den Startlöchern - und hat es speziell auf den Markt für Auslandstelefonie abgesehen. Eety will "die Bedürfnisse der in Österreich lebenden ethnischen Gruppen abdecken" - SMS kosten weltweit neun Cent, Auslandsgespräche ab 12,1 Cent.
Am 24. April startet eety sein Angebot und nützt dafür das Mobilfunknetz von One. Das Motto lautet "eety - günstig mobil nach Hause telefonieren" und richtet sich laut Unternehmensangaben speziell an "ethnische Gruppen" in Österreich.
Fokus auf kleine Handyshops
Das Startpaket mit Prepaid-SIM-Karte kostet rund 15 Euro und wird vorerst bewusst nur im Fachhandel, vor allem in kleinen Handyshops, angeboten. Auf Kombi-Pakete mit Hardware wird ganz verzichtet.
Die Zahl der Verkaufsstellen soll jedoch laut eety-Geschäftsführer Karl Reisacher in den ersten Wochen rasant wachsen, später werden auch Großhandelsketten in Betracht gezogen.
Den Verkauf bei Lebensmittel-Diskontern wie Lidl und Hofer schließt Reisacher jedoch aus.
Vorwahl 0681
Der neue Mobilfunker wird mit der Vorwahl 0681 an den Start gehen, hält diese allerdings nicht exklusiv. Aus regulatorischen Gründen werde laut Reisacher demnächst auch Yesss Nummern mit dieser Vorwahl vergeben.
Bei den Tarifen setzt eety im Inland auf die derzeit gängigen neun Cent in alle Netze. SMS können weltweit um neun Cent verschickt werden.
Die Tarife
Auslandsgespräche werden ab 12,1 Cent [Kanada] angeboten. Nach Albanien zahlt man etwa 19 Cent, nach Bosnien-Herzegownina 24 Cent, nach Kroatien 14,6 Cent und nach Serbien-Montenegro 20,3 Cent [Festnetztarife]. Getaktet wird dabei 60/30, das heißt, die erste Minute wird voll abgerechnet, danach im 30-Sekunden-Takt.
Sprachbox-Menü, SMS-Benachrichtigungen und Kundenservice sind in den Sprachen Deutsch, Englisch, Türkisch, Serbisch, Kroatisch, Slowenisch und Bosnisch verfügbar.
Vorbild des Konzepts dürfte der deutsche Mobilfunker E-Plus sein, der im vergangenen Oktober mit "Ay Yildiz" ein eigenes Prepaid-Angebot für türkischstämmige Bürger in Deutschland gestartet hatte.
One hält 25,1 Prozent
Gründer der eety-Telecommunications GmbH ist Reisacher, der früher bei der One-Bank tätig war.
Reisacher hält 25 Prozent an der Gesellschaft, auch One ist mit 25,1 Prozent beteiligt, die restlichen Teile sind im Besitz einer Investorengruppe aus Industrie und Wirtschaft.
30.000 Nutzer bis Jahresende
"In gesättigten Märkten ist es notwendig, die Kunden noch gezielter anzusprechen, und genau das tut eety mit seinen Angeboten für ethnische Gruppen in Österreich", so der Kommentar von One-Chef Jorgen Bang-Jensen. Bis Jahresende werden 30.000 Kunden erwartet.
(futurezone | Nayla Haddad)