Microsoft dreht den Spieß um
Im langwierigen Rechtsstreit um die Marktmacht des Softwareherstellers Microsoft wirft dieser nun der EU Wettbewerbsverzerrung vor.
Am dritten Verhandlungstag der öffentlichen Anhörung sagte Anwalt Ian Forrester, der US-Konzern unterstütze bereits die Kompatibilität seiner Software und enthalte seinen Mitbewerbern keine wichtigen Informationen vor.
Die verhängten EU-Auflagen behinderten Microsoft und bevorzugten dessen Konkurrenten.
EU-Rechtsexperte kontert
Dagegen erklärte ein Rechtsexperte der EU-Kommission, Microsoft gebe wichtige Daten zur Softwareabstimmung nur selektiv frei und unterlaufe damit den Wettbewerb. Ein reibungsloses Zusammenspiel verschiedener Softwareprodukte sei somit nicht möglich.
In dem Verfahren wehrt sich Microsoft gegen eine von der EU-Kommission vor zwei Jahren verhängte Strafe von 497 Millionen Euro und gegen Auflagen zu Gunsten konkurrierender Hersteller.
Urteil erst in einem Jahr erwartet
Eine Woche lang haben beide Seiten seit Montag Gelegenheit, ihre Argumente den 13 Richtern des EU-Gerichts in Luxemburg vorzutragen.
Mit einem Urteil wird spätestens in einem Jahr gerechnet. Für die Kommission geht es in dem Prozess vor allem um ihre Glaubwürdigkeit als EU-Wettbewerbsaufsicht. Für Microsoft geht es mehr noch als um die Millionenstrafe um die Rahmenbedingungen seines Geschäfts.
(Reuters)