Die "digitale Kluft" schließt sich schneller

"e-Readiness"
28.04.2006

Ein weltweites Ranking der IT-Bereitschaft einzelner Länder zeigt, dass sich Schwellenländer wie China und Indien den Industrienationen immer weiter annähern. Dänemark ist das am besten entwickelte Land, Österreich erreicht in der Wertung einen soliden Platz 14.

Weltweit gibt es rund eine Milliarde Internet-Nutzer und bereits über zwei Milliarden Mobiltelefonierer - und täglich werden es mehr.

Die "digitale Kluft" schließt sich immer schneller, wie nun eine vom IT-Riesen IBM und dem Wirtschaftsforschungsinstitut des Magazins "Economist" [Economist Intelligence Unit] jährlich durchgeführte Studie belegt.

Längst werden die größten Wachstumsraten nicht mehr in den Industrienationen verbucht, sondern in den Schwellen- und Entwicklungsländern.

Ranking der Top 68

Für die Studie wurde bereits zum siebenten Mal ein "E-Readiness"-Ranking der 68 größten Volkswirtschaften weltweit erstellt - nach Kriterien wie IT-Infrastruktur, -Nutzung und Support.

Auffällig sei dabei laut den Autoren, dass immer mehr Entwicklungs- und Schwellenländer die Industriestaaten wachstumsmäßig längst überholt haben. Besonders stark mache sich dieser Trend bei Kriterien wie der Basisversorgung mit Telekommunikationsdiensten wie Telefon- und Internet-Anbindung bemerkbar. Das Wachstum werde aber auch durch die Anregung von Outsourcing-Aktivitäten anderer Länder erzielt.

Die Distanz zwischen den Besten und dem Rest verkleinere sich dabei rasend schnell.

Dänemark an der Spitze

Angeführt wird das Ranking bereits das zweite Jahr in Folge von Dänemark, das neun von zehn möglichen Punkten erreichte. Auf Platz zwei folgen die USA [8,88] und ganz knapp dahinter die Schweiz [8,81], die Schweden [8,74] auf den vierten Platz verwiesen hat. Immerhin sechs Länder aus den Top Ten sind europäisch.

Österreich schafft es mit der Wertung 8,19 auf Platz 14 [ex aequo mit Neuseeland] und liegt damit noch vor Irland, Belgien, Südkorea und Frankreich.

Aserbeidschan als Schlusslicht

Auf dem letzten Platz findet sich mit einem Wert von 2,92 Aserbeidschan. Indien und China liegen mit den Noten 4,25 und 4,02 auf den Plätzen 53 und 57 und befinden sich dabei in der Gesellschaft von Staaten wie Russland und Ägypten.

In Zentral- und Osteuropa punkteten vor allem die neuen EU-Staaten, während andere Länder weit zurückfielen.

Generell ist laut der Studie nicht nur die Netz-Anbindung eines Landes ausschlaggebend für das IT-Wachstum. Ein wichtiger Faktor sei neben der Investitionsbereitschaft auch der Wille, neue Wege einzuschlagen und zu experimentieren.

(Reuters)