23.01.2002

SPIEL & KRITIK

Bildquelle: Microsoft

"Project Gotham Racing" für die Xbox

Jede Konsole hat "ihr" Autorennen, und mit "Project Gotham Racing" hat Microsoft auch einen großen Favoriten an den Start geschickt. Bizarre Studios haben ihr in "Metropolis Street Racer" [Dreamcast] begonnenes "Kudos"-Punktesystem [siehe unten]fortgesetzt und ein fesselndes Spiel entwickelt.

Auch wenn manche nicht glücklich sein werden über diese "andere" Art des Gameplay in einem Rennspiel ist "Project Gotham Racing" [PGR] trotzdem ein bemerkenswertes Rennspiel.

Das Kudos-Punktesystem

Das Herz von PGR ist das Kudos-System. Mit Stil und guter Technik lassen sich Punkte erfahren, die im Laufe des Spiels neue Autos und neue Strecken freischalten.

Die Kudos Challenge

In den verschiedenen Modi [Quick Race, Arcade Race, Kudos Challenge und Multiplayer] muss der Fahrer Geschick und Können beweisen, denn es gewinnt nicht immer der Schnellste. Wer seine Bremsen und das Gaspedal gut unter Kontrolle hat und beim Kurvenschneiden nicht die Leitschienen küsst, kann auch so gewinnen.

Die Kudos Challenge ist eine zusätzliche Herausforderung. In zwölf Levels mit bis zu je neun verschiedenen Racing-Challenges kann man z.B. beim Kopf-an-Kopf-Rennen, Straßenrennen oder dem Style-Challenge sein Können unter Beweis stellen.

Daneben gibt es noch eine Time Challenge und natürlich auch ein Multiplayer Racing, bei dem entweder auf Kudos oder Zeit gefahren werden kann.

Noch ein Rumblepack im Controller

Ist ein Level nicht zu schaffen, kann man den Schwierigkeitsgrad verringern oder versuchen, in einem anderen Modus ein neues Auto zu erfahren und dann nochmals zu starten.

Ein großes Plus fürs Spielvergnügen ist die Steuerung der Autos und das Fahrverhalten. Nicht jedes Auto passt für jeden Kurs - mit der richtigen Wahl hat man daher schon viel gewonnen.

Bei den verschiedenen Wetterbedingungen und Straßenbelägen kommt auch der zusätzliche Rumblepack im Controller zum Einsatz und sorgt für zittrige Hände.

Manchmal schlechte Sicht

Ein Minus ist die schlechte Sicht bei Dämmerung und Sonnenuntergang oder wenn zu viel Schatten auf die Strecke fällt. Die Scheinwerfer sind nicht optional einschaltbar.

Die Strecken im Detail

Viel Wert wurde auf die genaue Ausgestaltung der Strecken gelegt, die vier Städte [New York, London, Tokio, San Francisco], in denen die Rennen gefahren werden, sind detailliert nachgebildet ¿ so echt, dass der Abspann mit allen Credits 15 Minuten dauert.

Die Häuser mögen manchmal platt aussehen oder auch schlecht beleuchtet sein - wer allerdings bei einem Autorennen lieber die Gegend betrachtet, ist ohnehin fehl am Platz.

Get a life

Ein bisschen Leben auf der Straße würde der Atmosphäre und damit dem Spielspaß allerdings nicht schaden.

Täuschend echte Havarien

Abgesehen von den zahlreichen Details wie dem ständig schaltenden Fahrer bietet PGR eine große Authentizität bei der Ausgestaltung der Wagen.

Die Umgebung spiegelt sich im Lack wieder, der Sonnenuntergang kann durch den Rückspiegel des Vordermanns betrachtet werden, und sogar die Logos der Automarken reflektieren das Licht.

Auch die Havarien an den Karosserien sind so täuschend echt, dass manchem Spengler das Herz vor Freude höher schlagen wird. Und wenn in der Nacht zu viel an die Leitschienen geschlittert wird, dann geht das Scheinwerferlicht auch schon mal aus.

Wer Spiele wie Gran Turismo gewohnt ist, wird sich mit dem Einstieg bei PGR vielleicht schwer tun. Das Punktesystem hält zwar den Frustrationslevel gering und erhöht das Gameplay, das Spiel verliert damit aber den Zusammenhang mit echten Autorennen.

Der Spaßfaktor ist in Summe aber hoch, der Suchtfaktor verdient das Prädikat "gefährlich".