Microsoft will zu Apple werden
Laut Microsoft-Chef Steve Ballmer ist es an der Zeit, dass Apple "belebende Konkurrenz" bekommt. Als einziges Unternehmen, das derzeit dazu in der Lage sei, plane Microsoft, den Rivalen mit dem Bau eigener Hardware vom iPod-Thron zu stürzen.
Ballmer nimmt im Konkurrenzkampf mit Apple nun auch Hardware ins Visier.
"Das letzte Wort ist in diesem Wettbewerb noch nicht gesprochen", kündigte Ballmer mit Blick auf Apples erfolgreichen Musik-Player iPod in einem Interview der "Welt" an.
Belebende Konkurrenz für Apple
Microsoft werde künftig Hardware bauen, "wenn Hardware nötig dafür ist, um Software zu verkaufen", so Ballmer.
Der weltweit führende Software-Konzern sei derzeit ohnehin als einziges Unternehmen überhaupt in der Lage, erfolgreich mit Apple zu konkurrieren, fügte der Microsoft-Chef hinzu. "Und ich finde, jeder verdient ein wenig belebende Konkurrenz."
Ballmer ist berühmt für seine ausdrucksstarken Auftritte vor Publikum. Legendär ist etwa das "Monkeyboy"-Video, auf dem Ballmer auf der Bühne herumhüpft und sich in Ekstase brüllt.
Schon vor wenigen Tagen hatte Ballmer erklärt: "Die tragbare Musik besteht nicht nur aus dem iPod."
Xbox war erstes Hardware-Projekt
Der bisher einzige Bau eines eigenen Geräts bei Microsoft, die Spielekonsole Xbox, habe er zunächst eher als Ausnahme gesehen, sagte Ballmer weiter. "Aber Microsoft ist zunehmend offener für Ausnahmen geworden."
Mobile Alleskönner vonnöten
Es sei auf Dauer unpraktikabel, verschiedene Apparate zum Musikhören, Spielen, Fotografieren und Kommunizieren zu nutzen.
"Ein kleines, integriertes Gerät muss viele verschiedene Funktionen beherrschen", sagte Ballmer. "Wir werden bei dieser Entwicklung nicht an der Außenlinie stehen."
Kein Microsoft-PC
Einen hauseigenen Microsoft-PC werde es aber nie geben. Auf diesem Gebiet werde man weiterhin mit Herstellern kooperieren.
Enttäuschende Quartalszahlen
Ballmers Offensive geht einher mit enttäuschenden Quartalszahlen, die nach der Veröffentlichung am Donnerstag die Microsoft-Aktie auf Talfahrt schickten.
(dpa | AFP)