Siemens streicht weitere 1.000 Jobs
Um den Mobilfunk- und Festnetzbereich ertragsstärker zu machen, setzt Siemens erneut den Rotstift an.
Siemens streicht in seiner Sorgensparte Communications rund weitere 1.000 Stellen in Deutschland. Die Jobs sollen in Verwaltung, Vertrieb und Entwicklung wegfallen, teilte der Konzern am Freitag in München mit.
An welchen Standorten gekürzt wird, sei noch offen, sagte ein Sprecher. Siemens will die Kosten drücken, um im harten Preiswettbewerb der Branche mitzuhalten.
Im vergangenen halben Jahr waren bereits 1.500 Stellen bei der größten Siemens-Sparte mit rund 55.400 Mitarbeitern weltweit weggefallen.
Das Bereichsergebnis ist im Quartal von 108 auf 27 Mio. Euro eingebrochen. Die Restrukturierung verschlang erneut Millionenbeträge.
Wachstumsfelder IPTV und UMTS
Com hat Standorte in ganz Deutschland, darunter in München, Berlin und dem Ruhrgebiet. Die Sparte soll sich künftig auf Wachstumsfelder wie Fernsehen übers Internet und superschnelle UMTS-Verbindungen konzentrieren.
Spekulationen über Totalverkauf
Wie alle anderen Sparten muss Com nach Willen von Siemens-Chef Klaus Kleinfeld bis April 2007 ehrgeizige Renditeziele erreichen. Das verlustreiche Handygeschäft verschenkte der Manager, der als harter Sanierer gilt, im vergangenen Sommer an die taiwanesische Firma BenQ.
Immer wieder wird spekuliert, Kleinfeld könnte erneut Teile der seit langem kriselnden Sparte verkaufen oder sie komplett abstoßen. Motorola, Ericsson, Nokia und Nortel sind als mögliche Interessenten im Gespräch. Kleinfeld lehnte zuletzt ein eindeutiges Bekenntnis zu Com ab.
Weiteres Sorgenkind bei Deutschlands größtem Elektronikkonzern ist die IT-Tochter SBS. Sie steckt als einzige Sparte in den roten Zahlen und vergrößerte ihre Verluste sogar.
(APA | AP)