Körperimplantate gegen Kidnapping
Bei texanischen Kühen bereits zur Erforschung des Grasungs-Verhaltens eingesetzt, versucht die amerikanische Firma Applied Digital Solutions die Satelliten-Ortung von Menschen mittels GPS [Global Positioning System] wiederholt der Öffentlichkeit schmackhaft zu machen.
Waren es voriges Jahr noch die "medizinischen Zwecke" des 2,1 Millimeter großen implantierbaren VeriChips, die im Vordergrund standen, scheinen nach dem 11. September die Überwachungsqualitäten der Technologie attraktiver.
So umwirbt der Hersteller momentan in Südamerika potentielle Entführungsopfer, die sich vor para-militärischen Organisationen wie den FARC-Rebellen Kolumbiens fürchten müssen.
Noch kein OK der Gesundheitsbehörde
Dass es gerade Südamerika sein muss, hat noch einen anderen
Grund: Die offizielle Genehmigung der Körper-Chips durch die
US-Gesundheitsbehörde FDA steht noch aus und soll erst Mitte dieses
Jahres erfolgen.
Übertragung per Telefon und Netz
Jeder Chip besitzt dabei eine eigene Identifikationsnummer und soll "wichtige medizinische Informationen enthalten", die ein externer Scanner über RF-Technologie lesen kann. Den Angaben des Herstellers zufolge lassen sich die Daten auch über Telefon und das Internet übertragen.
Neben der Suche nach vermissten Personen kann der Chip damit auch Patienten mit künstlichen Organen für eine schnelle Identifikation in medizinischen Notfällen nützlich sein.
Zudem sei der VeriChip sehr gut als biometrische Erkennungsmethode geeignet, heißt es. Die Implantation des Chips erfolgt unter örtlicher Betäubung und erfordert nur einen kleinen Einschnitt.
Antrieb durch Körperwärme
Vor mehr als zwei Jahren hat Applied Digital Solutions einen
anderen Chip vorgestellt, der durch Körperwärme betrieben wird und
zumindest theoretisch unter die Haut implantiert werden kann.