"Porno"-Domain kommt doch nicht
Die Internet-Behörde ICANN hat entgegen den Ankündigungen aus dem Vorjahr einen RIchtungswechsel vollzogen und der Einführung der Sex-Domain ".xxx" für pornografische Sites endgültig eine Absage erteilt.
Im Internet soll nun doch kein "Rotlichtbezirk" eingerichtet werden.
Die Internet-Verwaltung ICANN [Internet Corporation for Assigned Names and Numbers] entschied sich am Mittwoch dagegen, eine eigene Domain-Endung für pornografische Websites zuzulassen.
Im vergangenen Juni hatte sie das in einer vorläufigen Entscheidung noch gebilligt.
Kritik an der Einführung der Porno-Domain gab es nicht nur von den US-Konservativen, auch einige UNO-Mitgliedsstaaten hatten der Entscheidung vor allem deshalb eine Absage erteilt, weil die ICANN eine inhaltliche Kontrolle der Domain abgelehnt hatte.
"Keine politische Entscheidung"
ICANN-Chef Paul Twomey erklärte, die Entscheidung sei nicht aus politischen Gründen gefallen,und reagiertedamit auf Kritik, die ICANN lasse sich von der US-Regierung bevormunden.
Die ".xxx"-Befürworter argumentierten, mit Einführung der Domain gäbe es bessere Möglichkeiten, um Kinder vor derartigen Angeboten zu schützen, da Pornografie im Netz dadurch besser auffind- und damit auch filterbar gewesen wäre.
Kritiker wiesen darauf hin, dass die Umbenennung für Porno-Sites ohnehin nicht verpflichtend gewesen wäre. Viele etablierte Online-Sex-Anbieter hatten im Vorfeld einen Wechsel zu ".xxx" abgelehnt.
(APA | AP)