07.02.2002

KÄRNTEN

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Neue Details zur Handydaten-Affäre

In der Affäre um die Massenanforderung von Handy-Verbindungsdaten durch das Landesgendarmeriekommando [LGK] Kärnten haben sich nun auch die beiden anderen großen Mobilfunkbetreiber zu Wort gemeldet.

Elisabeth Mattes, Sprecherin des Marktführers Mobilkom, gibt an, ihr Unternehmen habe den Kärntner Behörden 14.000 Datensätze übermittelt: in einem Standard-Datenbankformat, als Mail-Attachment, verschlüsselt mit PGP.

Es handle sich dabei um Verbindungsdaten von mehreren Funkzellen in Kärnten aus dem Zeitraum vom 12. bis 26 Dezember, so Mattes.

Der Ursprung der Affäre

Mattes bezieht sich dabei auf die Weigerung von max.mobil, Daten in diesem Ausmaß zu erheben, um eine Straftat zu verfolgen.

Das LGK hatte mindestens einen [wahrscheinlich aber mehrere] Beschlüsse der mit drei Richtern besetzen Ratskammer Klagenfurt erwirkt, der alle GSM-Provider dazu verpflichtet hatte, sämtliche Verbindungsdaten diverser Funkzellen in Kärnten über einen Zeitraum von 24 Stunden abzuliefern. Das stellte jedenfalls der grüne Abgeordente Peter Pilz gestern in einer Pressekonferenz fest.

Qualitätssicherung als Hifsinstrument

Um alle Verbindungsdaten aus den fraglichen vier Funkzellen über längere Zeiträume zu erheben, müsste man nicht nur diese, sondern auch alle angrenzenden Funkzellen auswerten. Das sei ein Vorgang, der mehrere Wochen in Anspruch nehme, zumal er technisch keineswegs trivial sei.

Das einzige Instrument, das dafür in Frage komme, die geforderten Daten quasi händisch zusammenzuklauben, sei ein täglich ohnehin stark beanspruchtes Qualitätssicherungstool. Mittels dieser Software könne man die regionalen Verbindungsdaten, die nur in den einzelnenen Funkzellen vorhanden sind, sammeln und zur Auswertung in einer Datenbank strukturieren.

In einer Followup-Story, die morgen Früh erscheint, äußert sich Rudolf Gollia vom Innenministerium zur Kärntner Datenaffäre.