Neue Technologien überfordern Anwender
Obwohl oder gerade weil neue Technik immer mehr kann, nutzen die Anwender oft nur Bruchteile. Bei Computern wird in Österreich nur knapp die Hälfte aller Funktionen genutzt. Für potenzielle Käufer ist zudem der Nutzen neuer Technologien meist nicht auf den ersten Blick ersichtlich.
Die Entwicklungsgeschwindigkeit neuer Technologien in den Bereichen IT, Telekommunikation und Haushaltselektronik führt zu einer Überforderung der Anwender.
Das geht aus einer Studie des Online-Marktforschers Marketagent.com im Auftrag der PR-Agentur Ecker & Partner hervor, bei der 1.000 webaktive Österreicher zwischen 14 und 59 Jahren befragt wurden.
Computer überfordern Anwender
Rund 79 Prozent der befragten Österreicher sehen die Anwender durch das rasche Voranschreiten neuer Technologien überfordert. Je älter die Befragten, desto mehr Zustimmung gab es bei dieser Frage.
Die meiste Überforderung sehen die Befragten mit 28 Prozent durch EDV-Hardware, sprich Computer bzw. Notebooks. Knapp 26 Prozent empfinden das auch bei Software, immerhin 24 Prozent bei Handys.
Digitale Videos bzw. digitale Musik mit zwölf bzw. acht Prozent scheinen dagegen leicht verständlich zu sein. Allerdings sehen auch 4,7 Prozent Überforderung durch TV-Geräte.
Entwicklung geht zu schnell
Vor allem bei Handys ist offenbar die Entwicklungsgeschwindigkeit zu groß, aber auch bei EDV-Hardware und –Software [68 bzw. 63 Prozent]. Die Hälfte empfindet das auch bei digitaler Fotografie.
Dafür empfinden 72 Prozent die Technik-Entwicklungen immerhin als positiv.
TV-Geräte am besten genutzt
Bei der Nutzung von Neuanschaffungen schneiden TV-Geräte am besten ab, wo 69 Prozent der Funktionen genutzt werden. Bei PCs bzw. Notebooks sind es nur knapp 57 Prozent, bei Handys 53 Prozent. Im Bereich Software wird nicht einmal die Hälfte der Funktionen verwendet, ebenso bei Digitalfotografie/-video.
Die Gründe dafür: Mehr als die Hälfte der Befragten benötigen nicht mehr Funktionen, für 54 Prozent sind die meisten neuen Möglichkeiten nur Spielerei, für 34 Prozent sind sie zu wenig bekannt, für 24 Prozent ist die Bedienung schlicht zu kompliziert.
Anwender erkennen Nutzen nicht immer
Für knapp die Hälfte ist der Nutzen neuer Technologien auf den ersten Blick ersichtlich [Antwort fast immer oder meistens], für immerhin ein Viertel aber nur selten bis gar nicht. Der Rest antwortete mit "weder noch". Je älter die Befragten, desto seltener wurde der Nutzen neuer Technologien zudem sofort erkannt.
Den größten Nutzen neuer Technologien sehen die Befragten in der Erleichterung des Arbeitsalltags [65 Prozent], mehr als die Hälfte auch in größerer Mobilität und mehr Spaß und Unterhaltung sowie Kommunikation. 20 Prozent nennen auch mehr Freizeit als Nutzen.
Zwar sieht sich annähernd die Mehrheit mehr oder weniger immer auf dem neuesten Stand, immerhin 35 Prozent beantworteten die Frage aber mit Nein oder "eher nicht".
Vorzugsweise informieren sich 60 Prozent der Befragten online, 40 Prozent über Flugblätter und Prospekte, im Fernsehen oder bei Freunden und Bekannten. Im Netz holen sich vor allem Männer Infos [70 Prozent], Frauen fragen eher Familie und Freunde.