15.02.2002

WAREZ

Bildquelle: FuZo

Industrie hat Angst vor Raubkopier-Boom

Laut der in Washington D.C. [USA] ansässigen Interactive Digital Software Association [IDSA] ging der amerikanischen Video-Spiel-Industrie im vergangenen Jahr durch Raubkopien ein Umsatzplus von 1,9 Milliarden USD [2,1 Mrd. Euro] verloren.

Diese Schätzung findet sich in einem Bericht der International Intellectual Property Alliance [IIPA], der amerikanischen Handels-Abgeordneten überreicht wurde. Die Vereinigung fordert darin ein härteres Vorgehen gegenüber 50 Ländern, die ihrer Meinung nach nicht genug Maßnahmen gegen das illegale Vervielfältigen von Video- und PC-Spielen setzen.

"Ein Viertel aller Games sind Raubkopien"

Der Verband der Unterhaltungssoftware Deutschland [VUD] schlug im September des Vorjahres ähnliche Töne an: "Ein Viertel aller Computer- und Videospiele in Deutschland sind Raubkopien", mutmaßte Geschäftsführer Ronald Schäfer.

Und bezifferte den durch Software-Piraterie entstandenen jährlichen Schaden auf rund 300 Millionen Euro.

"Tauschbörsen ersetzen Kino"

Doch nicht nur die Software-Branche fürchtet sich vor den neuen Medien. Die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen [GVU] ist besorgt über die erhebliche Zunahme von Raubkopien im Filmbereich.

"Man muss jetzt dringend etwas tun, sonst könnte es schlimmsten Falls dahin kommen, dass die Leute nicht mehr ins Kino gehen, weil sie sich illegale Filmkopien aus dem Internet herunterladen", befürchtet der GVU-Jurist Jan Scharringhausen in Hamburg.

"Viele treiben mit digital geklauten Filmen in bester Originalqualität regen Handel vom PC aus. Und Internet-Tauschbörsen bieten brandneue Filme zum Download an, die gerade erst im Kino gestartet sind und dort - wenn auch in minderer Qualität - heimlich abgefilmt wurden", weiß Scharringhausen.