Microsoft setzt auf Abo-Modell für PCs
Mit einem Prepaid-System für Computer will Microsoft in Ländern wie Brasilien, China und Mexiko neue Kunden gewinnen.
FlexGo soll vor allem in Entwicklungsländern mehr Menschen Zugang zu einem eigenen Computer ermöglichen. Dabei zahlt der Nutzer rund die Hälfte des Neupreises für einen Computer, für die Benutzung muss er jedoch extra zahlen.
Für die Erstellung einer Word-Datei bzw. eine Stunde PC-Nutzung sollen dabei rund 75 Cent fällig werden, wobei die genauen Preise von der jeweiligen Ausstattung des Rechners [Hard- und Software] und der Höhe der Raten abhängen. Die einzelnen Finanzierungsmodelle sollen den jeweiligen Märkten angepasst werden.
Bezahlt wird über die Nutzung
Nach einigen hundert kostenpflichtigen Stunden, die über Prepaid-Karten gezahlt werden, soll der Rechner dann dem Nutzer gehören. Dabei kann der PC nur genutzt werden, wenn auch bezahlt wird - ist die Karte leer, funktioniert auch der PC nicht.
In Brasilien wurde das System bereits in einem Vorlauf getestet, eine weitere Testphase startet am Montag. Zudem soll FlexGo auf Russland, Indien, China und Mexico ausgeweitet werden.
Kein Zusatzverdienst für Microsoft
Um FlexGo nutzen zu können, müssen die Kunden zumindest zeitweise einen Zugang zum Internet haben. Angeboten werden sollen "Mittelklasse"-Rechner, laut Microsoft sind auch Rechner mit der abgespeckten Windows XP Starter Edition und High-End-Rechner für Multimedia-Anwendungen möglich.
Microsoft will PCs mit Abo-Modell auch in Kooperation mit örtlichen Telekoms anbieten. Laut eigenen Angaben verdient Microsoft nicht mehr und nicht weniger als mit dem herkömmlichen Verkauf seiner Software.
Unterstützt wird das Programm unter anderem von Intel und dem chinesischen Hersteller Lenovo, der vor allem für China und Indien FlexGo-Rechner produzieren soll. Die notwendigen Sicherheitschips kommen vom Münchner Chiphersteller Infineon.
Mit dem Angebot wenden sich Microsoft und Intel dezidiert gegen den 100-Dollar-Laptop des MIT-Mitbegründers Negroponte, den beide Anbieter für nicht geeignet halten, Informationstechnologie auch in armen Ländern unters Volk zu bringen.
(AP | APA | Reuters)