Toyotas Prius lädt zum "Hacken" ein
Die Technik in Toyotas Hybridauto Prius regt seine Besitzer nicht nur zum Benzinsparen, sondern auch zum Basteln an. Diverse "Hacks" lassen den Fahrer das Navigationssystem auch während der Fahrt bedienen und das Auto nur mit Strom fahren.
Der Prius hat vor allem in den USA Heerscharen von Fans, die aus dem Auto und vor allem seiner Technik das Letzte herauskitzeln möchten.
So gibt es im Netz zahlreiche Anleitungen, unter anderem wie man das Navigationssystem auch unter der Fahrt nutzen [standardmäßig ist dieses Feature wegen Sicherheitsbedenken ausgeschaltet], wie man den Ton beim Rückwärtsfahren ausschalten und wie der Prius ganz ohne Kraftstoffverbrauch betrieben werden kann.
Prius nur mit Strom fahren
The California Car Initiative [CalCar] etwa widmet sich diesem Thema: Sie baut Hybridautos wie den Prius so um, dass sie 100 Meilen [rund 161 Kilometer] und mehr mit nur einer Gallone Benzin [4,5 Liter] fahren können. Dafür bauen die Bastler zusätzlich große Batterien ein, die über Nacht an der Steckdose aufgeladen werden.
Findige Bastler haben auch herausgefunden, wie man den Prius in den USA für eine kurze Strecke und ohne Umbau ganz ohne Benzin fahren kann. Ein Knopf ermöglicht es Prius-Fahrern in Europa und Japan ab Werk, ausschließlich mit Elektroantrieb zu fahren. In den USA wurde diese Funktion jedoch ausgehebelt.
Sonnenkollektoren und Softwaremods
Auch andere Tüftler haben sich der Aufgabe verschrieben, den Prius noch spritsparender zu machen. So hat der kanadische Ingenieur Steve Lapp Sonnenkollektorren auf das Dach seines Prius geschraubt, die ihm immerhin zehn Prozent Spritersparnis ermöglichen.
Mehr Infos aus dem Auto rausholen
Viele Prius-Fahrer wollen sich das Leben mit ihrem Auto aber vor allem erleichtern und an ihre persönlichen Bedürfnisse anpassen. Ein Prius-Fahrer hat sich der "Lebensaufgabe" verschrieben, aus seinem Auto mehr Infos als die freiwillig offerierten herauszuholen.
Mit einer eigenen Software und ein wenig Hardware-Einsatz kann er laut eigenen Angaben nicht nur den Ladestatus der Batterie abfragen, sondern auch ihre Temperatur und andere nützliche Infos.
Und wenn einmal der Strom ausgeht, soll sich der Prius ebenfalls bewähren können: als Stromlieferant für ein ganzes Haus.
Toyota hält sich raus
Toyota selbst tut nichts gegen diese Modifikationen, aber auch nichts dafür. Technik sei für Techniker da, so ein Toyota-Sprecher gegenüber Cnet, aber der Hersteller sporne seine Kunden nicht an, ihre Autos zu hacken.
So verteidigt der Hersteller etwa das Abschalten der Eingabefunktionen beim Navigationssystem als Sicherheitsfeature. Man sollte beim Autofahren auch nicht telefonieren oder sich rasieren, das sei genauso gefährlich. Enthusiasten halten dagegen, dass auch das Radio beim Autofahren bedient werden kann.
Laufend neue Infos zur Technik
Philippe Torrone vom "Make Magazine", das sich solchen und anderen Modifikation verschrieben hat, glaubt, dass der Prius von seinen Fans noch lange Zeit an der Spitze der am meisten "gehackten" Autos gehalten wird.
Es kämen laufend neue Infos zur Technik und Elektronik des Prius dazu, so Torrone, manche davon seien gefährlich. Car-Modding sei auch in den 50ern gefährlich gewesen, jetzt sei einfach nur mehr Elektronik im Spiel.
(futurezone | Cnet)