Wenig Nutzen aus Telekom-Liberalisierung
Die Arbeiterkammer zieht eine Zwischenbilanz der Entwicklung des Telekom-Markts seit der Öffnung 1998: Die Preise seien zwar gesunken, dadurch fehle aber das Geld für wichtige Innovationen. Weiters sinke die Zahl der Beschäftigten in dem Sektor kontinuierlich.
Die Arbeiterkammer [AK] zeigt sich in einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts [WIFO] enttäuscht von dem seit sieben Jahren dem freien Wettbewerb ausgesetzten Telekommunikationsbereich.
"Seit der Liberalisierung haben sich im Telekom-Bereich nicht alle erhofften Erwartungen erfüllt. Zwar sanken die Preise, positive Beschäftigungseffekte sind aber ausgeblieben."
Notwendige Investitionen
Der Wettbewerb auf dem heimischen Markt sei ein reiner Preiswettbewerb, für neue Impulse seien auch neue Investitionen notwendig, sagte die AK. Die Politik solle für die richtigen Rahmenbedingungen sorgen.
So verlangt die AK die Förderung von Breitbandinfrastruktur und -nutzung sowie Maßnahmen zur Verringerung der "digitalen Kluft".
Masterplan und Breitband-Initiative
Ein IKT-Masterplan auf Basis der Vorschläge der Rundfunk und Telekom Regulierungsbehörde [RTR] solle in ein verbindliches Konzept gegossen und rasch umgesetzt werden, fordert die AK.
Die Nachfrage nach hochwertigen Internet-Anschlüssen müsse stimuliert, die Breitbandanschlüsse für Private sollten gefördert werden.
Weniger Beschäftigte
Nach riesigen Investitionen um das Jahr 2000 sind die Ausgaben in das Sachanlagevermögen mittlerweile deutlich zurückgegangen.
Die erhoffte Ausweitung der Beschäftigungszahlen sei nicht eingetroffen, schreiben die AK-Experten. "Es zeigt sich, dass die Beschäftigung am Anfang der Liberalisierung kurzfristig von 21.000 auf 26.000 angestiegen ist, aber seit 2000 kontinuierlich sinkt."
(APA)