Emmentaler-Windows zu teuer
Software-Entwickler und Verbraucher müssen in den kommenden drei Jahren mit Mehrkosten von bis zu 80 Milliarden USD rechnen, sollten die von der Klägerseite vorgeschlagenen Sanktionierungsmaßnahmen im laufenden US-Kartellverfahren gegen Microsoft vom Gericht angenommen werden.
Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Swiss Cheese Windows: Estimating Some Costs of the Nine State Remedy" des Microsoft-nahen Branchenvereins Association for Competitive Technology [ACT], der rund 300 IT-Unternehmen inklusive der Gates-Company vertritt.
Kritik an Forderung der US-Bundesstaaten
Kritisiert wird die Forderung der neun klagenden
US-Bundesstaaten, wonach es PC-Wiederverkäufern künftig erlaubt sein
soll, die Windows-"Middleware"-Produkte von Microsoft wie den
Media-Player, Internet-Explorer und Instant-Messaging-Client durch
andere Produkte zu ersetzen.
Unsummen für die Entwicklung
In diesem Fall müssten Unsummen für die Entwicklung, das Testen, die Dokumentation, die Verpackung, den Support und das Marketing der neuen Lösungen aufgewendet werden, so die Studie.
Würden mehrere konkurrierende Middleware-Produkte angeboten, könne dies zu einer "Balkanisierung" von Windows führen, die die Verbraucher verwirren würde.
Ein großer Teil der zusätzlichen Entwicklungskosten würden zudem auf die Konsumenten umgelegt, befürchtet ACT.
Steigende technische Komplexität
Einige Analysten rechnen ebenfalls mit höheren Entwicklungskosten
und einer steigenden technischen Komplexität, sollte Microsoft
gezwungen sein, Windows-Versionen ohne die Zusatzprodukte auf den
Markt zu bringen.
"Die gleiche Situation wie jetzt"
Wenn es der Gates-Company jedoch gestattet werden sollte, den Code der so genannten Middleware standardmäßig in Windows zu belassen, so würde die Software-Industrie weiterhin vor allem die Microsoft-Produkte unterstützen.
"Dann hätten wir die gleiche Situation wie jetzt auch", kommentierte Dan Kusnetzky, Vice President des Marktforschungsunternehmens IDC.