Beschwerden über CDs mit Kopierschutz
In letzter Zeit häufen sich laut eigenen Angaben im Info-Center des Vereins für Konsumentenschutz [VKI] die Beschwerden verärgerter Konsumenten nach dem Kauf einer CD, die einen Kopierschutz aufweist und sich daher nicht mehr am PC oder auch im Autoradio abspielen lässt.
Die verschiedenen Kopierschutzverfahren zielen zwar auf das Abspielen am PC, um das massenhafte Kopieren zu verhindern, aber laut VKI ist "der Haken dabei, dass viele Geräte - vor allem in Autoradios oder für DVDs - auf der Basis von Computerlaufwerken funktionieren".
Der von der Musikindustrie eingeführte Kopierschutz auf CDs hat nach Einschätzung des CD-Miterfinders Philips "dauerhaft keine Chance". Als Verwalter weltweiter CD-Patente könne Philips eigentlich die Hersteller von Kopierschutz-CDs verklagen, weil diese CDs nicht den Standards entsprächen, sagte Philips-Sprecher Klaus Petri Anfang Jänner der Nachrichtenagentur Reuters.
Harte Debatte um CD-KopierschutzHersteller sieht kein Problem
Laut Sony DADC, Hersteller des Kopierschutzes "key2audio", gab es allerdings über eine Hotline, die auf den CDs mit dem System zu finden war, kaum Beschwerden.
Demnach haben nur 0,025 Prozent der entsprechenden CD-Kunden "bis dato technische Probleme gemeldet".
Laut dem Branchenverband der Musikindustrie in Österreich [ifpi] sind technische Kopierschutzverfahren angesichts des massenhaften CD-Brennens "ein Notwehrakt".
Kopierschutz ist ein "Notwehrakt"Angeblich zu wenig Information
Laut VKI ist das Abspielproblem für den Käufer vorab weder bei der CD noch beim CD-Player erkennbar. Der Konsument hat demnach "zwar durch das Gewährleistungsrecht die Möglichkeit der Reklamation, ein Recht auf Entfernung des Kopierschutzes besteht jedoch nicht".
Für den VKI ist der Kopierschutz "letztlich nur für den ehrlichen Normalverbraucher ein ärgerlicher Stolperstein. Für Computerfreaks wie auch für illegale Presswerke, die Produktpiraterie in großem Stil betreiben, ist es kein Problem, den Schutz zu knacken."