"The Pirate Bay" ist wieder da
Übersiedlung in die Niederlande
Nachdem die Serverfarm vor wenigen Tagen von der Polizei beschlagnahmt wurde, stellen die Betreiber des weltgrößten Torrent-Trackers "The Pirate Bay" ihr Angebot derzeit nach und nach vom neuen Standort Holland aus wieder ins Netz.
Auf der Startseite melden sich die Schweden mit einem grafischen Angriff auf Hollywood zurück.
Auf Druck der US-Regierung?
Seit der Razzia bei der schwedischen Dateitausch-Website kursieren jede Menge Gerüchte über den Hintergrund des Polizei-Einsatzes.
Das staatliche schwedische Fernsehen berichtete etwa, die Polizei hätte auf Druck der US-Regierung gehandelt. Die schwedische Regierung wies dies jedoch zurück.
Die internationale Unterhaltungsindustrie versuchte bereits mehrmals das Torrent-Portal durch Klagen offline zu zwingen - bisher ohne Erfolg.
Die Pirate-Bay-Betreiber gelten in Europa als massivste Verfechter des Rechts auf die freie private Nutzung von Tauschbörsen und haben in Schweden einen großen Kreis an Unterstützern.
Inzwischen hat die schwedische Piratenpartei, die bei den Wahlen im Herbst den Einzug ins schwedische Parlament schaffen möchte, zu Demonstrationen aufgerufen.
Andere dürften ihrem Ärger über die Ermittlungsbehörden durch DoS-Attacken Luft gemacht haben, die Website der schwedischen Polizei brach zeitweise darunter zusammen.
Der Protest der Bevölkerung zeigt sich auch in dem starken Mitgliederzuwachs der "Pirate Party", allein in den letzten Tagen konnte sie Zahl der Mitglieder auf über 4.000 nahezu verdoppelt werden.
Für den Parlamentseinzug muss die Piratenpartei mit mindestens 225.000 Stimmen die Vierprozenthürde schaffen.