Web-Nutzer als Grenzpatrouille
Der US-Bundesstaat Texas will künftig seine Grenze zu Mexiko mit Webcams ausstatten und zählt dabei auf die Hilfe von Internet-Nutzern weltweit: Diese sollen die Bilder online in Echtzeit verfolgen und verdächtige Aktivitäten den Behörden melden.
Im Kampf gegen illegale Einwanderer aus dem Nachbarstaat Mexiko hat der Gouverneur des US-Bundesstaats Texas, Rick Perry, nun eine umstrittene Strategie entwickelt.
Wie Perry ankündigte, sollen bei Grenzgängern besonders beliebte Streckenabschnitte künftig mit Überwachungskameras ausgerüstet werden. Die von den Kameras aufgenommenen Bilder sollen live ins Internet übertragen werden.
Online-Jagd auf Mexikaner
Perry hat Internet-Nutzer weltweit aufgerufen, dem US-Grenzschutz zu helfen und verdächtige Personen, Bewegungen und Ereignisse sofort den Behörden zu melden.
Zu diesem Zweck werde auch eine kostenlose Telefon-Hotline eingerichtet.
Die USA und Mexiko verbindet eine 3.100 Kilometer lange Grenze. Der längste Teil davon betrifft Texas.
Kosten: Fünf Millionen Dollar
Die Installation der Kameras soll rund fünf Millionen Dollar kosten. Angebracht sollen sie an "Hotspots" werden, wo es immer wieder illegale Überquerungen gibt.
Dadurch, dass Internet-Nutzer weltweit Zugriff auf die Bilder bekommen, soll die Überwachung auch in den Nachtstunden gesichert sein. Die Kameras sind dafür mit einer Nachtsichtfunktion ausgerüstet.
Big Brother is watching you
Großbritannien, bekanntlich das Land mit den meisten Überwachungskameras, setzt bei der Bekämpfung der Kriminalität neurdings auf ein ähnliches Konzept.
In einem Pilotprojekt im Londoner Stadtteil Shoreditch bekommen die Bewohner des Viertels die Bilder der dort platzierten Überwachungskameras auf einem eigenen TV-Kanal zu sehen und sollen so der Polizei bei der Verbrechensbekämpfung helfen.
Geschätzte 300 Mal wird jeder Londoner pro Tag von Überwachungskameras aufgenommen, egal ob auf öffentlichen Plätzen oder in Geschäften.
(BBC)