28.02.2002

REICHHOLD

Bildquelle: apa

Ein "Biobauer" mit Technologiefokus

Als neuer Ressortchef im Ministerium für Verkehr, Innovation und Technologie hat Mathias Reichhold [FPÖ] die Technologiepolitik zum Schwerpunktthema erklärt.

Mittwochabend versuchte der Minister am Rande eines Empfangs für die Repräsentanten der Technologieszene im Wiener "Tech Gate" vor Journalisten klarzumachen, warum er nicht eher mit der Verwirklichung von Straßenbauvorhaben nach Wählerstimmen schielt:

"Beton wählt nicht, und wegen einer neuen Straße oder Brücke hat noch niemand Wahlen gewonnen. Forschung und Entwicklung dürfen aber nicht so nebenbei laufen, das ist die zentrale Aufgabe überhaupt, um Wirtschaftspolitik zu machen."

Biobauer gegen die Erwartungen

Vor den Vertretern der Forschungseinrichtungen und Unternehmen meinte Reichhold, dass er - "auch wenn man das nicht von einem Biobauern erwartet - nicht über den Semmeringtunnel sprechen, sondern einen echten Schwerpunkt im Bereich Forschung und Entwicklung setzen" wolle.

Reichhold ist sich bewusst, dass es "nicht so einfach möglich sein wird", das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, die Forschungsquote von derzeit 1,8 Prozent bis 2005 auf 2,5 Prozent zu heben.

Dennoch seien alle Anstrengungen zu unternehmen, "dass Österreich nicht am Tabellenende, sondern ganz vorne mitspielt".

Ministersohn ausschlaggebend

Mit ausschlaggebend für die Wahl des Schwerpunktthemas Technologie sei auch sein Sohn gewesen, der sein Studium der Wirtschaftsinformatik begonnen habe, betonte Reichhold, der "jungen Menschen das Gefühl geben will, dass sie in der Scientific Community willkommen sind".

Inhaltlich betonte der neue Minister, dass er Sorge tragen möchte, dass Forscher unbürokratisch und schnell zu Fördermitteln kommen. Im Forschungsförderungsbereich sei eine Abstimmung von Bundes- und Länderinteressen dringend notwendig.

Die Grundlagenforschung will Reichhold in keiner Weise beeinflussen, "die muss völlig stressfrei erfolgen", es gehe aber darum, Berührungsängste abzubauen.