Urlaubstarife der heimischen Mobilfunker

06.06.2006

Nicht selten wartet nach dem Urlaub eine böse Überraschung bei der Handyabrechnung daheim. Die EU setzt sich für eine radikale Senkung der Roaming-Gebühren ein, nun kommen auch die heimischen Mobilfunker ihren Kunden mit speziellen Urlaubstarifen ein Stückchen entgegen.

Die Urlaubssaison steht vor der Tür und das Thema Roaming-Gebühren ist derzeit präsenter denn je.

Die EU fordert von den Mobilfunkbetreibern eine radikale Senkung der Gebühren und eine Anpassung an das Inlandsniveau.

Knapp 30 Prozent ihrer Umsätze sollen diese mittlerweile mit den Roaming-Einnahmen einfahren.

Erstes Entgegenkommen

Angesichts der drohenden Regulierung drehen zwar einige Netzbetreiber nun "freiwillig" an der Roaming-Preisschraube, den kommenden Sommer betreffen diese Regelungen jedoch noch nicht.

Fast alle heimische Mobilfunker bewerben nun auf die Urlaubszeit zugeschnittene Pakete, mit denen der Heimatanruf aus den Ferien finanzierbar werden soll.

Nach dem britischen Mobilfunkkonzern Vodafone einigten sich vergangene Woche auch die führenden Handybetreiber aus Deutschland, Frankreich, Italien und Skandinavien auf günstigere Tarife. Auch T-Mobile Österreich ist vertreten.

Die Senkung soll mit Oktober 2006 bzw. 2007 in Kraft treten, auf das rentable Sommergeschäft 2006 will man nicht verzichten.

EU will weiterkämpfen

EU-Kommissarin Viviane Reding zeigt sich von den Initiativen der Mobilfunker unbeeindruckt und will ihre Tarifpläne durchsetzen.

100 Roaming-Freiminuten bei "3"

Den Anfang machte dabei die Hutchison-Gruppe ["3"], die Neukunden mit 100 Roaming-Freiminuten aus 30 europäischen Ländern lockt.

Angeboten wird das Paket allen, die sich bis zum 24. August für die Tarife "Talk&More" und "3Flat" anmelden. Die Freiminuten gelten bis 30. September und auch für das Abhören der Sprachbox.

Hutchison für EU-Regulierung

Der UMTS-Anbieter gab vergangene Woche auch seine Unterstützung für eine Regulierung der Roaming-Gebühren zwischen den Netzbetreibern bekannt. "3" sieht den Hauptgrund für die ungerechtfertigt hohe Roaming-Gebühren in den so genannten Inter Operator Tariffs [IOT], die die großen Netzbetreiber der Konkurrenz verrechnen würden.

Seit Mitte 2005 biete Hutchison seinen Roaming-Partnern einen IOT von Euro 0,25 pro Minute auf gegenseitiger Basis an. Mit zwei Ausnahmen sei dieses Angebot jedoch von allen Netzbetreibern in Europa abgelehnt worden.

One bietet vier Varianten

Der drittgrößte Mobilfunker One schnürte vier verschiedene Roaming-Pakete für unterschiedliche Bedürfnisse.

Paket eins beinhaltet 20 SMS aus dem Ausland für fünf Euro. Paket zwei ist in erster Linie für Nutzer, die im europäischen Ausland erreichbar bleiben wollen und fasst 100 Passivminuten für fünf Euro.

Das Urlaubspaket drei bietet 30 Minuten aktives bzw. passives Roaming für zwölf Euro. Um 14 Euro gibt es weiters ein All-inclusive-Paket mit 30 aktiven bzw. passiven Roaming-Minuten und zehn SMS.

Vertragskunden können sich dafür bis 31. August anmelden, das jeweilige Paket ist dann vier Wochen gültig.

Die Pakete werden mit det Taktung 30/30 abgerechnet und sind in allen EU-Ländern sowie in Andorra, Kroatien, Island, Norwegen und in der Schweiz gültig.

T-Mobile bietet 30-Minuten-Paket

Die Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile, nunmehriger Besitzer von tele.ring, kündigte den Tarif "Relax Holiday" für Urlaubsreisende an.

Dieser bietet 30 Minuten aktive Telefonie im Ausland für zehn Euro. Interessierte Kunden können sich dafür bis 31. August kostenlos anmelden, das Angebot gilt in den 30 Ländern der Tarifzone eins.

Tele.ring hat keine speziellen Roaming-Optionen im Angebot.

Mobilkom mit "Happy Hour"

Die mobilkom austria bietet unterdessen mit "Happy Hour" die Möglichkeit, aus 13 Ländern zwischen 18.00 und 06.00 Uhr zum halben Preis nach Hause zu telefonieren.

Das Angebot gilt von 1. Juli bis 31. August, die Anmeldung kostet drei Euro.

Gleich viel kostet die Aktivierung der Option "Eurocall", die in Partnernetzen fixe Gebühren von 80 Cent und 1,20 Euro bietet.