Elektroauto greift Porsche und Co. an

07.06.2006

Demnächst wird in den USA ein Elektroauto präsentiert, das es mit Porsche, Ferrari und Lamborghini aufnehmen soll. Der Sportwagen verspricht eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in vier Sekunden und hat das Interesse von Investoren wie Google, eBay und JPMorgan geweckt.

Der Automobil-Hersteller Tesla Motors, ein Start-up mit Sitz im Silicon Valley, steht kurz vor der Präsentation eines neuen Elektroautos, das es nach eigenen Angaben mit Sportwagen wie Porsche, Ferrari und Co. aufnehmen kann.

Google und eBay an Bord

Die Geschäftsidee rief bereits allerlei prominente Investoren auf den Plan:

Neben Kapitalgebern wie JPMorgan, VantagePoint und Daper Fisher Jubertson konnte das Unternehmen auch das Interesse von den Google-Gründern Sergey Brin und Larry Page sowie eBay-Mitbegründer Jeff Skoll auf sich ziehen. Rund 60 Millionen Dollar wurden auf diesem Wege bisher gesammelt.

"Volltanken" an der Steckdose

Der "Tesla Roadster", der am 12. Juli erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird, soll mit einer Beschleunigung von 0 auf 100 in vier Sekunden aufwarten und es auch vom sonstigen Fahrverhalten mit High-end-Sportwagen aufnehmen können.

Jedoch ohne einen Tropfen Benzin - das Auto fährt ausschließlich mit Strom. Vollständig aufgeladen hat es dabei eine Reichweite von rund 450 Kilometern.

Der Hersteller übt sich derweil in Geheimniskrämerei und will bis zur Präsentation im Juli weder Fotos, technische Details noch Designstudien veröffentlichen.

Der Name des 2003 gegründeten Unternehmens ist eine Anlehnung an den Erfinder Nikola Tesla, der unter anderem zur Nutzbarmachung des Wechselstroms beigetragen hat. Nach ihm ist auch die physikalische Einheit der magnetischen Flussdichte benannt.

Mehr Speed ohne Abgase

Weil das Auto im Gegensatz zu Hybrid-Autos wie etwa dem Toyota Prius gänzlich auf Benzin verzichtet, soll es auch noch umweltfreundlich sein.

Elektromotoren wandeln elektrische Energie mit Hilfe von magnetischen Feldern in mechanische Energie um. Dabei wird die Kraft, die von einem Magnetfeld ausgeübt wird, in Bewegung umgesetzt. Elektroautos stoßen auch keine Abgase aus.

"Cooler als Toyota Prius"

Bei umweltbewussten Autofahrern ist der Prius zwar durchaus beliebt, für viele jedoch eine Vernunftentscheidung.

Auch Tesla-Mitgründer Martin Eberhard wollte sich vor einigen Jahren ein solches Auto zulegen. Laut eigenen Angaben wünschte er sich jedoch "etwas cooleres" als den Toyota Prius.

Mit dem "Tesla Roadster" plane das Unternehmenn nun genau solche Leute anzusprechen: Bewusste Käufer, die über das nötige Kapital verfügen, aber auch einen gewissen Anspruch an ein Auto stellen.

Mit diversen "Hacks" kann auch der Toyota Prius ausschließlich mit Strom gefahren werden. Dafür bauen die Bastler zusätzlich große Batterien ein, die über Nacht an der Steckdose aufgeladen werden.

Keine technischen Details

Mit technischen Details zum Auto geizt Tesla Motors vorerst noch, auch Preis wurde noch keiner bekannt gegeben.

Für den Sportwagen, der nächstes Jahr auf den Markt kommen wird, müssen Interessierte aber wahrscheinlich tief in die Tasche greifen. Wenn die Technologie sich aber erst einmal durchgesetzt habe, sollen die Autos jedoch finanzierbar werden.

(Cnet | Mercury News | SiliconBeat)