Chip-Hersteller vom Aussterben bedroht
Weil das Wachstum auf dem Chipmarkt immer weniger wird, sollen laut Marktforschern mittelfristig ein Drittel der Hersteller von der Bildfläche verschwinden. Davor erreicht die Branche aber noch neue Rekordmarken.
Die starke Nachfrage nach Handys, PCs und anderen elektronischen Geräten wird in diesem Jahr zu einem starken globalen Umsatzanstieg der Halbleiter-Branche von knapp zehn Prozent auf 250 Milliarden Dollar [195 Mrd Euro] führen.
So lautet die Prognose des US-amerikanischen Branchenverbandes SIA [Semiconductor Industry Association], die am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Steigende Kosten, fallende Preise
Das Wachstum beim weltweiten Absatz wird einer Studie des US-Marktforscher Gartner zufolge 2009 nahezu zum Stillstand kommen und den Markt grundlegend verändern.
"Wir haben eine Abschwächung der Märkte, steigende Kosten und fallende Chip-Preise [...]. Das lässt nur einen Schluss zu: es werden weniger Arten von Chips produziert werden und es wird zugleich weniger Anbieter geben"
Beim Top-Ten-Ranking der Chip-Hersteller ist der weltgrößte Chip-Hersteller Intel mit insgesamt 14,7 Prozent über alle Sparten hinweg die Nummer eins.
Ein Drittel verschwindet
Dabei würden 35 Prozent oder rund 350 der derzeit existierenden Chip-Hersteller verschwinden. Sie würden entweder aus dem Markt gedrängt oder von größeren Rivalen geschluckt.
Eine Frage der Kosten
Aus eigenen Stücken zu wachsen, würde immer schwieriger. Der Aufbau einer neuen Fabrik würde üblicherweise zwei Jahre in Anspruch nehmen und mindestens zwei Milliarden Dollar kosten. Nur eine handvoll Firmen könnten sich das leisten.
Große Absatzchancen sieht Gartner einstweilen vor allem bei Notebooks. Der Trend ginge zunehmend hin zu den tragbaren Computern, so dass die Desktop-PCs zu Hause ausgetauscht würden. Auch Chips für Mobiltelefone bleiben vorerst gefragt.
(dpa | Reuters)