Roaming-Regelung auf gutem Weg
Vizekanzler Hubert Gorbach [BZÖ] ortet breite Unterstützung der EU-Staaten für eine gesetzliche Regelung der Handy-Tarife im EU-Ausland. Auch der nächste Ratsvorsitz Finnland will eine einheitliche Regelung der Auslandsgebühren per Gesetz.
Die zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding habe von den Staaten Lob für ihre Initiative erhalten. "Dass im Bereich Roaming etwas geschehen muss, ist uns allen bewusst", so Gorbach nach ersten Gesprächen im EU-Telekomministerrat am Donnerstag.
Steigen die Inlandstarife?
Skeptisch zeigte sich Gorbach gegenüber dem Ziel der EU-Kommission, die Auslandstarife komplett ans Inlandsniveau anzugleichen. Er befürchtet die von den Mobilfunkern angedrohte Steigerung der Inlandstarife, die dann die geringeren Roaming-Entgelte wieder aufheben könnte.
Allerdings zeigte sich Gorbach auch in diesem Punkt gesprächsbereit: "Ich lasse mich gerne überzeugen, wenn es praktikable Lösungen gibt, die dem Kunden nützen, soll es mir Recht sein", so der amtierende Ratsvorsitzende.
Mit der Regelung will die Kommission eine komplette Angleichung der Roamingtarife an das Inlandsniveau und eine Abschaffung der Passivgebühren für empfangene Anrufe im Ausland erreichen. Für den Kunden sollen damit künftig in ganz Europa die gleichen Tarifbestimmungen wie im Heimatland.
Finnland will Regelung antreiben
Unterstützung für eine solche Gesetzesregelung kam auch von Finnland, das im zweiten Halbjahr den EU-Ratsvorsitz übernimmt.
Die EU-Kommission hofft deshalb, dass die Verordnung womöglich noch heuer beschlossen wird und bis zum Sommer 2007 in Kraft treten kann. Ihren Entwurf für die Verordnung wird die Kommission Mitte Juli vorlegen.
Österreichs Mobilfunker unter Druck
Die österreichischen Mobilfunkanbieter würde eine gesetzliche Senkung der Roaming-Gebühren hart treffen. Sie machen derzeit rund 15 bis 30 Prozent ihrer Gesamterlöse mit Gästen, die in Österreich mit ihrem ausländischen Handy telefonieren.
(APA)