Videospiele an Massaker nicht schuld
Ein US-Gericht hat die Klage von Angehörigen der Opfer des "Trenchcoat-Massakers" gegen Videospiel- und Filmunternehmen zurückgewiesen.
Die Angehörigen des Amoklaufes von 1999 an der Highschool von Littleton hatten 25 Spielehersteller, Vertriebsfirmen und Hollywood-Studios verklagt.
Sie gaben "gewalttätigen" Spielen die Schuld am Amoklauf der beiden Spiele-Freaks Dylan Klebold und Eric Harris und forderten insgesamt fünf Milliarden USD Schadenersatz.
Bei der Schießerei in Littleton im Bundesstaat Colorado hatten 1999 zwei Buben 13 Menschen erschossen und dann sich selbst getötet. Nach dem "Trenchcoat-Massaker" reagierten die USA nicht nur empfindlicher auf Gewalt, sondern auch auf Computerfreaks. Seit bekannt wurde, dass die beiden Täter Internet- und Spielefans waren, fanden regelrechte Hetzjagden auf Außenseiter statt.

Vorbild DiCaprio
Unter den angeklagten Unternehmen befanden sich unter anderem Time Warner, Palm Pictures, Sony Computer Entertainment America, Activision und Id Software.
Die beiden Täter sollen durch Spiele wie "Doom" und Filme wie "The Basketball Diaries" zu ihrem Amoklauf "inspiriert" worden sein.

Games offiziell böse
Die Kläger hatten in der Zwischenzeit sogar Rückenwind von offizieller Seite bekommen.
US-Justizminister John Ashcroft sagte anlässlich des zweiten Jahrestags des Schulmassakers auf einer Pressekonferenz in Kansas City: "Die Tragödie der Gewalt an unseren Schulen ist eine Bedrohung für die Zukunft Amerikas."
Ashcroft machte für die zunehmende Gewalt an den Schulen die Unterhaltungsindustrie mitverantwortlich. Vor allem Videospiele, in denen Menschen zum Schießen erzogen würden, trügen dazu bei, dass Jugendliche zur Waffe griffen.