Österreicher gewinnen Roboter-Regatta
Ein österreichisches Team konnte sich beim ersten europäischen Roboter-Segelwettbewerb durchsetzen. Dabei mussten unbemannte Segelboote mit bis zu drei Meter Länge ohne Fremdeingriff einen abgesteckten Kurs befahren.
Der Wasserparcours umfasste eine zwei Kilometer lange Strecke, die von drei der insgesamt fünf angemeldeten Teilnehmer bewältigt wurde.
Mit 1,40 Meter Länge und einer Höhe von 1,70 Metern [der größte auf dem Markt erhältliche Modellbausatz] war das österreichische "Roboat" des Teams um die Gesellschaft für innovative Computerwissenschaften [InnoC] zwar das kleinste Boot im Rennen, entpuppte sich aber als starker Gegner.
"Wir erfanden das Segeln nicht neu, sondern kombinierten ein konventionelles Modellsegelboot mit ausgeklügelter Technik", so Roland Stelzer, Präsident von InnoC.
Neben InnoC waren noch ein Team der veranstaltenden Luftfahrtuniversität ENSICA sowie eines der University of Wales am Start.
Aufkreuzen als Herausforderung
Das "Roboat" war dazu mit GPS-System und elektronischem Kompass sowie mit zahlreichen Sensoren zur Messung von Wind, Neigung und anderen Parametern rund um das Boot ausgestattet. Im Inneren werkte ein Mini-ITX von Via mit 600 MHz unter Debian Linux.
Die Software reagierte in Echtzeit auf die Außenbedingungen, errechnete die optimale Route und veranlasste eine entsprechende Stellung der Segel.
Größte Herausforderung waren die ständig wechselnden Umgebungsbedingungen. Vor allem das Aufkreuzen, also das Segeln gegen den Wind, und auch die Wende, ohne dabei umzukippen, stellten das System immer wieder auf eine harte Probe.
Veranstalter der RobotChallenge
Die Privatinitiative InnoC veranstaltet auch die alljährliche RobotChallenge, Österreichs größten Wettbewerb für selbst gebaute, autonome und mobile Roboter.
The Winner is: Team InnoC
Das österreichische Team konnte schließlich am meisten überzeugen und trug den Sieg nach Hause. Ausschlaggebend dafür war laut Jury nicht die Zeit, sondern die clevere Art und Weise der automatischen Parcoursbewältigung.
Atlantik-Überquerung bis 2010
Auch im nächsten Jahr will das Gewinnerteam InnoC wieder mit an den Start. Da dann die Überquerung der Irischen See ansteht, ist jedoch ein hochseetaugliches Boot vonnöten - Sponsoren für eine Realisierung werden noch gesucht.
In weiterer Zukunft [bis zum Jahr 2010] sollen die unbemannten Robo-Segler eine Atlantikquerung bewältigen können.
Softwareseitig ist man jedenfalls bereits für die nächste Strecke gerüstet, ist Stelzer überzeugt. Denn größere Boote wären sogar einfacher zu steuern, da sie weit stabiler sind als der jetzige Modellbausatz.