Neuer Funkchip-Standard im Kommen
Funkchips gelten als Ablöse für den Barcode und finden neben der Warenlogistik in immer mehr Lebenslagen ihren Einsatz. Nun ist mit "RuBee" ein neuer Standard im Entstehen, der den bisher gängigen RFID-Chips Konkurrenz machen soll.
Während bei uns die flächendeckende Einführung der RFID-Funktechnologie noch nicht wirklich in die Gänge gekommen ist, wird anderenorts bereits an einem Nachfolger gefeilt.
In der Logistik sind Funkchips bereits etabliert, die Großhandelskette Metro setzt die "intelligenten" Etiketten etwa zum besseren Warenmanagement ein.
"RuBee" in den Startlöchern
Das Internationale Standardisierungsgremium [IEEE] arbeitet derzeit an der Entwicklung eines neuen Protokolls mit dem Namen "RuBee", das RFID unterstützen soll.
Mit dem Standard "1902.1" können zum ersten Mal aktive Signale ausgesendet werden, während RFID eine passive Technologie ist.
Kein Problem bei Wasser und Metall
Als Vorteil wird weiters genannt, dass RuBee-Tags auch im Umfeld von Flüssigkeiten und Metallen störungsfrei arbeiten können, was RFID nicht schafft.
Zudem sollen RuBee-Chips in der Produktion gleich viel kosten wie RFIDs, eine Akku-Lebenszeit von etwa zehn Jahren haben und kreditkartendünn sein.
Die Übertragung erfolgt bei RuBee in einem Frequenzbereich unter 450 kHz und hat eine Reichweite von bis zu 15 Metern.
Breite Unterstützung
Auf dem neuen Protokoll basierende Produkte sollen laut IEEE bereits in zwölf bis 18 Monaten auf den Markt kommen. Unterstützer des neuen Standards sind Branchenriesen wie Intel, IBM, Sony, Panasonic, Hewlett-Packard, Motorola, Best Buy, Tesco und auch die Metro-Gruppe.
Generell soll RuBee RFID aber nicht verdrängen, sondern als Alternative zur Verfügung stehen.
Funkchips im Alltag
Die beworbenen Einsatzmöglichkeiten von Funkchips sind fast unendlich, aber oft auch umstritten: Neben Supermärkten, Büchereien und Krankenhäusern kommen die RFID-Tags etwa demnächst auch in den österreichischen Biometrie-Reisepässen zum Einsatz.
Von Datenschützern kritisiert
Von Datenschützern wird dabei kritisiert, dass die auf den Chips gespeicherten Informationen zu leicht ausgelesen werden können.
(eWeek)