07.03.2002

HINTERGRUND

Bildquelle: waldt

Die Werkbänke der IT-Industrie

Immer weniger "Markenhersteller" produzieren ihre Handys, Handhelds und Spielekonsolen wirklich selbst, denn der Betrieb eigener Produktionsstätten ist ökonomisch riskant.

Die eigentlichen Werkbänke der IT-Industrie bilden stattdessen inzwischen selbst eine boomende Branche: Der Umsatz der Electronic Manufacturing Services [EMS] betrug im Jahr 2000 noch 130 Milliarden USD, die sich bis 2004 auf 260 Milliarden USD verdoppeln sollen.

Dabei entstehen neue globale Konzerne mit Umsätzen von derzeit deutlich über zehn Milliarden USD, die - durch eine parallel zum Wachstum stattfindende Konzentration - noch deutlich schneller wachsen dürften als die gesamte Branche.

Platine ist Platine

"Digitalkamera oder MP3-Player - im Endeffekt ist das doch das Gleiche", erklärt Flextronics' Produktionsmanager Klaus Maier das Arbeitsprinzip der EMS-Branche:

Die Verschiebung von Marktanteilen oder saisonale Nachfrageschwankungen gleichen die EMS durch eine Vielzahl von Kunden aus - wenn einer in eine Krise gerät, profitiert davon ein anderer, und der Auftragsproduzent muss nur seine Kapazitäten verschieben.

Branchenprimus

2001 hat Flextronics Solectron als EMS-Branchenprimus abgelöst. Der Konzern beschäftigt inzwischen mehr als 80.000 Mitarbeiter in 80 Fabriken und 28 Ländern.

Xbox-Produktion in Ungarn

Die Produktionsdienste Flextronics' ermöglichen es auch Microsoft, ohne eigene Fabrikhallen in den Konsolenmarkt einzusteigen.

Die Fertigung der "europäischen" Xbox erfolgt in Ungarn knapp 300 Kilometer von Wien entfernt.