Immer mehr fordern iTunes-Öffnung
Die Tatsache, dass Musik aus Apples iTunes-Shop nur auf dem iPod abgespielt werden kann, sorgt immer öfter für Unzufriedenheit. Die EU-Wettbewerbsbehörde sieht derzeit aber keinen Grund zum Einschreiten.
Der Computerhersteller Apple hat mit seinem iTunes Music Store eine Erfolgsgeschichte auf dem Markt für Online-Musik geschrieben, die ihresgleichen sucht. Die Plattform war maßgeblich daran beteiligt, legale Musik-Downloads zu etablieren.
Kritik an proprietärem System
Immer öfter wird aber Kritik am iTunes-System geübt: Die Tatsache, dass heruntergeladene Musik nur auf dem Apple-eigenen iPod abgespielt werden kann, erregt die Gemüter von Konsumentenschützern, Politikern und Co.
Bereits im März kam ein Vorstoß des französischen Parlaments, das eine Öffnung des Musikgeschäfts für andere Player forderte. Zuletzt meldeten sich norwegische Konsumentenschützer mit dem Argument zu Wort, die iTunes-Nutzungsregeln verstießen gegen das norwegische Gesetz.
Medienberichten zufolge hat der Verband Apple eine Frist bis zum 21. Juni gesetzt und droht mit Strafzahlungen.
EU-Wettbewerbsbehörde abwartend
Früher oder später wird der Fall wohl oder übel von der EU-Wettbewerbsbehörde behandelt werden müssen. Dort gibt man sich aber vorerst abwartend:
"Wir würden die Lage zu diesem Zeitpunkt nicht als Besorgnis erregend einschätzen, bevor wir nicht weitere Marktentwicklungen verfolgt haben", so der für Wettbewerbsfragen zuständige EU-Generaldirektor Philip Lowe.
Apple habe seine starke Marktposition im freien Wettbewerb mit vielen ähnlichen Mitstreitern erreicht, so Lowes Begründung.
Eigene Geräte für verschiedenen Content
Die Konsumentenschützer beharren unterdessen auf ihrem Argument, dass proprietäre Angebote den Nutzer in eine schwierige Situation bringen: "Man muss bald vier oder fünf verschiedene Geräte besitzen, um den gewünschten Content auch abspielen zu können", so Norwegens Konsumenten-Ombudsmann Björn Erik Thon. "Wir wollen dieses Problem lösen, bevor es zu spät ist."
In Norwegen wartet man nun auf eine baldige Antwort von Apple, ansonsten würde der Rechtsweg in Erwägung gezogen.
(AP)