18.03.2002

STUDIE

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Netz macht Spielsüchtige süchtiger

Menschen mit einer Internet-Spielsucht haben ernsthaftere Spielsucht-Probleme als jene, die Lotto spielen oder Stunden am Spielautomaten verbringen.

Das geht aus einer Studie des Gesundheitsinstituts der Universität Connecticut hervor, die erstmals die Verbreitung der Internet-Spielsucht erhob.

79 Prozent der Web-Gambler hochgradig süchtig

Obwohl Internet-Spiele mit acht Prozent im Vergleich zu Lotto mit 89 Prozent, Spielautomaten mit 82 Prozent und Rubbellosen mit 79 Prozent zu den am wenigsten dokumentierten Spielaktivitäten zählten, erreichte die Mehrheit der befragten Internet-Spiele-User einen hohen Suchtgrad [zwei und drei] auf der "Spielsucht-Skala".

Grad zwei gilt als problematisches, Grad drei schon als pathologisches Spielverhalten.

Nur 22 Prozent der Teilnehmer ohne Internet-Spielverhalten erreichten Grad zwei und drei, dem stehen 79 Prozent der Internet-Spielsüchtigen gegenüber.

Die Zielgruppe

Internet-Spieler waren meist nicht verheiratet und jünger als Internet-Spielverweigerer, auch hatten sie einen niedrigeren Bildungsstand und ein geringeres Einkommen.

"Das ist erstaunlich, da das Internet bisher mit Personen mit höherem Einkommen beziehungsweise höherem Bildungsniveau in Verbindung gebracht wurde", erklärten die Autoren.

Internet-Spiele würden vorwiegend von Menschen gewählt, die nach Isolation und Anonymität für ihre Spielsucht suchen und ihre Sucht verbergen möchten, so die Autoren abschließend.