20.03.2002

US-NAVY

Bildquelle: KLm

Autonome Kampfroboter unter Wasser

Nachdem die USA in Afghanistan erstmals ein unbemanntes und zugleich bewaffnetes Flugzeug [Drohne] erfolgreich in den Kampf geschickt haben, scheinen bei den Militärs die Fantasien bezüglich von Robotern geführter Kriege immer neue Blüten zu treiben.

Denn während die Drohne "RQ-1 Predator" noch von einer Bodenstation aus steuerbar war und der Feuerbefehl für die "Hellfire"-Luft-Boden-Raketen letztlich noch vom menschlichen Personal kam, will die US-Marine jetzt mit U-Booten einen Schritt weiter gehen und völlig autonome Unterwasser-Kampfroboter auch mit Torpedos bestücken.

Die Navy tut das allerdings nicht nur aus dem Drang zur Innovation, sondern schlicht, weil die meisten Funkwellen unter Wasser nicht weitergeleitet werden und so eine Fersteuerung nicht möglich ist.

Roboter schießt Torpedos ab

Analog zu den UAVs [Unmanned Air Vehicle] der Luftwaffe werden die Roboter-U-Boote UUVs [Unmanned Underwater Vehicles] genannt.

In den letzte Jahren hat die Navy schon reine Aufklärungs-UUVs entwicklet, die Vorbildern aus dem Tierreich nachempfunden waren [Robo-Hechte und Robo-Hummer]. Die ersten UUVs zur Minenaufklärung sollen laut Captain David Olivier von der "Submarine Warfare Division Navy" im Dezember 2004 einsatzbereit sein.

Für 2007 wird dann ein potenziell bewaffnetes UUV erwartet, das "Mission Reconfigurable UUV" heißen soll und je nach Bedarf mit Aufklärungsequipment aller Art oder auch Torpedos bestückt werden kann.

Völlig autonom

Damit das "Mission Reconfigurable UUV" seine Torpedos auch an der richtigen Stelle und in die richtige Richtung abschießt, muss es nach dem Beginn seiner Mission letztlich völlig autonom zum Ziel navigieren und auch auf unvorgesehene Ereignisse reagieren können.

"Da ist kein Mensch mehr im Spiel", fasst Olivier die Situation zusammen.

Der Kampfroboter soll nach dem Willen der US-Navy durch nicht näher definierte "künstliche Intelligenz" völlig autonom werden: "Wir nennen es intelligente Autonomie", erklärt Olivier den Sprachgebrauch der Militärs.