"Cyborg-Professor" macht wieder Furore
Der sowohl für seine Experimente als auch für seine Thesen bewunderte wie umstrittene britische "Cyborg-Profesor" Kevin Warwick sorgt mit seinem aktuellen Selbstexperiment wieder für Furore.
Warwick, der als erster "echter Cyborg" gilt, hat sich jetzt einen Chip im Arm über den Nervenstrang, der seine linke Hand steuert, einpflanzen lassen.
Der Chip soll die eintreffenden Signale an einen Rechner schicken. Wenn dieser die Daten zufrieden stellend analysiert, soll er in der zweiten Phase die Signale "modulieren" und so die Bewegungen des Arms beeinflussen.
Kevin WarwickKrieg gegen die Maschinen
Warwick ist spätestens seit seinem ersten Chip-Implantat-Experiment heftig umstritten. 1999 ließ er sich einen Chip in den Arm einpflanzen, der dem Zentralrechner seines Institutes an der Reading University seinen Aufenthaltsort mitteilte.
Der Forscher wagt sich aber auch immer wieder mit gewagten Ideen und Thesen vor, wie etwa, Angestellten zu Kontrollzwecken Chips zu implantieren oder dass Maschinen in "20 bis 30 Jahren" intelligenter als ihre menschlichen Erbauer sein werden und dann auch sofort versuchen werden, die Menschen "zu beherrschen".
Warwick scheinen diese Szenarien aber keineswegs zu erschrecken, er plant bereits ein weiteres Experiment, bei dem ein Chip-Implantat seine Gefühle beeinflussen soll.
Chip übernimmt Kontrolle über Forscher-KörperSinnloses Experiment
Aber nicht nur die Thesen des Cyborg-Profesors wecken Widerspruch, auch seine wissenschaftlichen Leistungen weden regelmäßig angezweifelt.
So bemängeln Neurologen an seinem aktuellen Experiment, dass es mit derzeitigen Technologien kaum neue Erkenntnisse über die Funktion der menschlichen Nerven bringen kann, da diese viel zu komplex sind.
Sinnvoll sind demnach eher Experimente mit Insekten, deren Nervensysteme man ansatzweise nachvollziehen kann.
Warwick widerspricht dem naturgemäß: "Ich betrete Neuland. Wir können solche Experimente gar nicht mit Tieren machen, da diese nicht schildern können, welche Gedanken und Gefühle sie während der gemessenen Nervenaktivitäten hatten."
Warwicks Kritiker beobachteten und kommentierten seine Experimente sogar eine zeitlang mit der
Kevin-Warwick-Watch.