26.03.2002

GALILEO

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Grünes Licht für EU-Satellitennavigation

Die EU-Verkehrsminister haben heute einstimmig über das europäische Satellitennavigationssystem "Galileo" entschieden.

Nach jahrelangen kontroversen Diskussionen soll zunächst eine Anschubfinanzierung von 450 Millionen Euro bewilligt werden.

Bis zum Jahr 2008 will die Gemeinschaft ein Netz von insgesamt 30 Satelliten im Weltall positionieren. Die Gesamtkosten für das Projekt werden auf 3,6 Milliarden Euro geschätzt.

Die Europäer wollen mit dem neuen System ein strategisches Monopol der Amerikaner brechen und sich auch einen Platz am Weltmarkt für Navigationssysteme erobern. Dadurch könnten nach Ansicht der Beteiligten europaweit rund 100.000 Arbeitsplätze entstehen.

Galileo mit GPS koppelbar

Galileo ist laut ESA mit den vorhandenen Ortungssystemen GPS und GLONASS koppelbar. Das bedeute, dass ein Empfänger aus den Signalen aller anpeilbaren Satelliten seine Position bestimmen kann. Das Gesamtsystem besteht laut ESA aus 30 Satelliten [27 plus 3 aktive Reservesatelliten] in drei kreisförmigen Erdumlaufbahnen in 23.616 Kilometer Höhe mit einer Bahnneigung von 56 Grad zum Äquator.

Die Galileo-Navigationssignale sollen so auch auf höchsten nördlichen und südlichen Breitengraden problemlos zu empfangen sein.

11 Millionen Euro Auftragsvolumen für Österreich

Die Zusage für das in Aussicht gestellte Galileo-Auftragsvolumen Österreichs von rund elf Millionen Euro sei nur noch ein "formaler Akt", sagte Ludovit Garzik. Bis diesen Freitag müsse die ASA einen entsprechenden Antrag bei der Europäischen Raumfahrtagentur [ESA] stellen.

KMUs sollen profitieren

Von dem rund 11 Millionen Euro schweren Auftragsvolumen Österreichs in Bezug auf die Entwicklung des europäischen Satellitennativationssystems Galileo sollen auch kleine und mittelständische Unternehmen [KMU] profitieren.

Großes Interesse an Entwicklungsaufträgen für Galileo sollen verschiedene in Österreich tätige Großunternehmen haben.

Laut dem Leiter für Satellitennavigationssysteme bei der Österreichischen Gesellschaft für Weltraumfragen [ASA], Ludovit Garzik, gehören dazu auch der Autozulieferer Magna Steyr, Forschungsstätten-Holding ARC Seibersdorf research, Austria Aerospace sowie Siemens.