Software heimlich in KaZaA versteckt
Das US-Technologieunternehmen Brilliant Digital Entertainment will mit einer eigenen Software die PCs der KaZaA-User für Network-Storage, Distributed Computing und Network-Services erschließen.
Das geht aus einer Ad-hoc-Meldung des Unternehmens an die "Security and Exchange Commission" hervor.
Brilliant Digital Entertainment hat dazu still und leise sein P2P-Programm "Altnet Secureinstall" seit Herbst 2001 gemeinsam mit der Musiktausch-Software KaZaA verteilt.
Durch die Peer-to-Peer-Technik können Internet-Nutzer und Unternehmen direkt auf die Datenbanken bzw. freigegebenen Ressourcen anderer Nutzer bzw. ihrer Rechner zugreifen.
Freispruch für KaZaA
Ein niederländisches Berufungsgericht hat nun geregelt, dass die
Macher von Software, mit der man Musik, Filme oder anderes
urheberrechtlich geschütztes Material über das Internet
herunterladen kann, nicht für die Aktivitäten ihrer Nutzer
verantwortlich sind.
Netzwerk wird in vier Wochen aktiviert
Brilliant-Digital-Chef Kevin Bermeister kündigte an, dass das Netzwerk in vier Wochen zum Leben erweckt werden soll.
Mit der Aktivierung der Altnet-Software auf den User-PCs entsteht ein eigenes P2P-Netzwerk, das unabhängig von den Musiktauschdiensten arbeitet.
Bermeister betonte, dass der User der Aktivierung seines PCs für das Netzwerk zustimmen muss. Datenschützer in den USA sehen in dieser Versicherung allerdings nur ein Lippenbekenntnis.
Nach ihrer Einschätzung ist Brilliant Digital Entertainment jederzeit in der Lage, auch ohne Zustimmung der Betroffenen KaZaA-Nutzer ein Netzwerk aufzubauen.
3-D-Technologie für Werbung
Bisher hat Brilliant Digital Entertainment vor allem
3-D-Technologie für Werbung im Internet entwickelt. Der dazu
benötigte DigitalProjector wird ebenfalls über KaZaA und Morpheus
verteilt.
Distributed Computing
Mit Altnet steigt das Unternehmen auf den heftig umkämpften Markt für Distributed Computing ein.
PCs mit leistungsfähiger Internet-Anbindung und ausreichend freien Rechenkapazitäten sollen die Schaltstellen des Netzwerkes bilden.
Distributed Computing nutzt die freien Rechenkapazitäten, Speicher und Netzwerkverbindungen einer Vielzahl unabhängiger PCs an Stelle einer zentralen Infrastruktur für aufwendige Rechenoperationen oder Content-Hosting.
Die grundlegende Technologie für Altnet wurde von den Entwicklern der P2P-Software FastTrack, die auch die Basis für KaZaA bildet, lizenziert.
KaZaA ohne Werbung
Ganz ohne Adware, Spyware und Banner kommt diese veränderte
Version von KaZaA aus. Auch das Bitrate-Limit von 128 kBit/s wurde
in der Light-Version aufgehoben.