Schlappe gegen Microsoft
Im neuerlichen Kartellverfahren gegen den Softwaregiganten Microsoft haben die klagenden neun US-Bundesstaaten, die sich mit der außergerichtlichen Einigung nicht abfinden wollten, eine Schlappe erlitten.
Die mit dem Fall befasste Richterin Colleen Kollar-Kotelly wies am Mittwoch einen Antrag der neun Generalstaatsanwälte auf Einführung weiterer Zeugenaussagen noch kurz vor dem Abschluss ihrer Plädoyers zurück.
Kreuzverhör von 13 Zeugen
Allerdings will sie den Strafverfolgern der US-Bundesstaaten
zugestehen, das belastende Material während des Kreuzverhörs mit 13
der insgesamt 18 Zeugen einzuführen.
Richterin Kollar-Kotelly ist verärgert
Bei allen 13 handelt es sich um Microsoft-Manager. Möglicherweise wird Kollar-Kotelly auch Videoaufzeichnungen der unter Eid gemachten Aussagen zulassen, darunter auch die von Microsoft-Chairman Bill Gates. Microsoft kann jegliches Kreuzverhör untersagen lassen, das sich nicht direkt auf die jeweilige Zeugenaussage bezieht.
Die Richterin kündigte an, sie werde darüber von Fall zu Fall entscheiden. Kollar-Kotelly äußerte sich erneut verärgert darüber, dass die neun Bundesanwälte wie schon zu Beginn ihres Prozesses vor vier Wochen Veränderungen in letzter Minute vornähmen, und sprach von einer Beeinträchtigung der Rechte von Microsoft.
Ein Generalstaatsanwalt sagte in diesem Zusammenhang, man habe Fristen des Gerichts falsch interpretiert.
Wider den Internet Explorer
Die klagenden Bundesstaaten verlangen unter anderem, dass Microsoft den Quellcode seines Internet-Browsers Explorer veröffentlicht und eine Version des Betriebssystems Windows anbietet, in die der Browser nicht integriert ist.