Österreich bekommt E-Sheriffs
Innenminister Ernst Strasser [ÖVP] gab heute bekannt, dass im neuen Bundeskriminalamt [BKA] ein eigenes Büro für IT-Delikte eingerichtet wird, um die Exekutive im Kampf gegen die Cyberkriminalität zu stärken.
Zahlen & Fakten
2001 wurden in Österreich 30 Hausdurchsuchungen durchgeführt und dabei 101 Computer, 785 Datenträger und 15 Mobiltelefone forensisch gesichert, analysiert und ausgewertet.
"Die Amtshandlungen sind im Vergleich zu 2000 um rund 200 Prozent gestiegen", berichtete Klaus Mits, Leiter der Abteilung zentraler kriminalpolizeilicher Dienste.
Was die Auswertungen von beschlagnahmtem Material betrifft, erwarten die Experten für heuer eine Steigerungsrate von 700 Prozent gegenüber 2001.
75 Prozent der Delikte betreffen Kinderpornografie
Der Anteil des Deliktes Kinderpornografie von allen derzeit im
Internet bekannt gewordenen strafbaren Handlungen betrage rund 75
Prozent, sagte Rudolf Gross, Leiter der Kinderpornomeldestelle. In
Österreich sind im vergangenen Jahr 2.337 Hinweise [2000: 1.706] auf
solche Taten eingegangen, 343 waren verwertbar [2000: 595], 85
hatten einen Inlandsbezug [2000: 47]. Bei der Internet-Meldestelle
für NS-Wiederbetätigung gingen 2001 insgesamt 252 Hinweise ein
[2000: 203].


"Cyberkriminalität ist kein Kavaliersdelikt"
"Wir streben eine enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft an, um auf dem neuesten Stand der Technik zu bleiben", so Strasser. Außerdem werde die internationale Kooperation intensiviert.
Der Minister forderte ein höheres Problembewusstsein: "Cyberkriminalität ist kein Kavaliersdelikt." Eine Meldung dieser Delikte sei dringend nötig.
Allein das Innenressort sei täglich Hunderten - bisher erfolglosen - Attacken ausgesetzt.