Cybercrime ist Kinderpornografie
Der Anteil des Deliktes Kinderpornografie an allen derzeit in Österreich [der Polizei] bekannt gewordenen strafbaren Internet-Handlungen betrage rund 75 Prozent, berichtet Rudolf Gross, Leiter der Kinderpornomeldestelle im Innenministerium.
Die Zahl der bei seiner Behörde gemeldeten Fälle ist in den vergangenen vier Jahren dramatisch angestiegen: 2001 langten 2.337 Hinweise auf solche Taten ein. 2000 waren es 1.706 gewesen - das bedeutet einen Zuwachs von 631 Meldungen, also rund 37 Prozent. 1999 hatte es laut Innenministerium bloß 504, 1998 nur 389 solche Meldungen gegeben.
Von den 2.337 Hinweisen im Vorjahr waren 343 verwertbar, 85 hatten einen Inlandsbezug. Insgesamt wurden von den speziell geschulten Fahndern im Vorjahr 3.719 einschlägige Netadressen besucht, im Jahr 2000 waren es 3.993 gewesen. 13 konkrete Amtshandlungen resultierten 2001 aus den umfangreichen "Computerermittlungen".

Filesharing "mitschuldig"
Die Hauptgründe für den Anstieg der Meldungen sind laut der Kripo einerseits die steigende Tahl der User, andererseits sei "die Software leichter zugänglich geworden". Neue Filesharing-Programme machten es den Experten zufolge wesentlich einfacher, Kinderpornografie im Tauschwege zu bekommen.
Überdies sei die Dunkelziffer beim Cybercrime extrem hoch, laut Innenministerium sind seriöse Schätzungen hier nahezu unmöglich.