Weniger Umsatzeinbußen als erwartet
Der weltweite Absatz der internationalen Musikindustrie ist nach Verbandsangaben im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf rund 38,3 Mrd. Euro gefallen.
Die Absatzeinbußen sind laut des Musikindustrieverbandes "International Federation of the Phonografic Industry" [ifpi] hauptsächlich auf die weltweit schleppende Konjunktur sowie "private Raubkopien" von Musikträgern wie CDs zurückzuführen.
Die ifpi teilte heute in London mit, die Nachfrage nach Musikaufnahmen bleibe zwar stark, die Kunden nutzten aber verstärkt die Möglichkeit, sich Musik aus dem Internet kostenlos herunterzuladen.
Das massenhafte Kopieren von CDs habe ebenfalls zugenommen und damit die Verkaufszahlen gedrückt.
ifpiRaubkopien sind das Problem
Der Absatz von Tonträgern allgemein ist laut der ifpi um 6,5 Prozent auf 38,3 Milliarden Euro zurückgegangen, der Anteil der mit Musik bespielten Speichermedien um fünf Prozent.
"Die Industrie steht nicht dem Problem gegenüber, dass die Beliebtheit von Platten zurückginge. Vielmehr ist es so, dass der kommerzielle Wert von Musik durch das massenhafte Raupkopieren entwertet wird", sagte ifpi-Chef Jay Berman.
Kopierschutz ist ein "Notwehrakt"Ausnahmemärkte
Bereits 2000 hatte die Musikindustrie einen leichten Rückgang bei den Verkaufszahlen verzeichnet. Manche Analysten hatten für 2001 Absatzeinbußen von bis zu zehn Prozent prognostiziert.
Zwei Märkte, die sich im vergangenen Jahr gegen den fallenden Trend stemmen konnten, waren nach ifpi-Angaben Frankreich und Großbritannien.