16.04.2002

VORWURF

Bildquelle: TechW

"Musikindustrie löst nur eigene Probleme"

Eine aktuelle US-Studie kommt zu dem Schluss, dass die Musikindustrie mit ihren kostenpflichtigen Download-Services nicht auf die Wünsche und Bedürfnisse der Konsumenten eingeht - obwohl diese prinzipiell an kostenpflichtigen Diensten Interesse haben.

60 Prozent aller Haushalte in den USA würden laut der Umfrage des Marktforschers Odyssey ein solches Service abonnieren, wenn es anders als derzeit gestaltet wäre.

Die derzeitigen Dienste der großen Labels, MusicNet und Pressplay, seien nur darauf ausgerichtet, die Probleme der Musikindustrie zu lösen, nicht aber den Wünschen der Kunden zu genügen, folgern die Autoren der Studie.

Kundenwünsche

Die Konsumenten wollen laut der Studie - im Gegensatz zu den Angeboten der aktuellen Services - ihre Musik besitzen, kontrollieren und darüber nach ihren Wünschen verfügen.

Um erfolgreich zu sein, müssten legale Dienste den Konsumenten daher erlauben, eigene "Playlists" zu schaffen und die Songs in die gewünschten Formate zu transferieren.

Brenner-Verbreitung

Ein weiterer Faktor für den offenbar unaufhaltbaren Höhenflug des Online-Musiktausches ist der gleichzeitige Anstieg von CD-Brennern in privaten Haushalten.

23 Prozent aller US-Haushalte verfügen über die Möglichkeit, Songs auf einen CD-Rohling zu brennen. Im Jänner 2001 stand das nur 16 Prozent offen.

Die Plattenindustrie reagiert auf die zunehmende Verbreitung von Brennern in letzter Zeit verstärkt mit dem Einsatz von Kopierschutztechnologien - was allerdings oft wiederum zur Verärgerung der Konsumenten führt.